Achtung! Achtung!

Hüte Dich vor Unachtsamkeit – vor allem gegenüber Warnhinweisen!

„Ich kann doch nicht auf alles achten!“ oder „Ich achte doch schon auf so vieles!“ sind Sätze, mit denen sich Menschen häufig erklären oder zu entschuldigen versuchen, wenn sie sich dabei ertappt fühlen, dass sie etwas für andere Offensichtliches übersehen haben.

Wenn Dir Dein Leben und Deine Gesundheit oder die anderer Menschen, Tiere oder auch Pflanzen, Pilzen, Hefen und anderer Mikroorganismen am Leben liegt, wird Dir aber nichts anderes übrig bleiben, als auf Lebensgefahren und gesundheitsschädliche Verhaltensweisen oder Stoffe zu achten.

Wir können eben nicht nur ein bisschen gesund (oder glücklich) leben leben und erwarten, dass wir dadurch gesund und glücklich bleiben.
Ich will damit nicht sagen, dass wir uns mit Dingen oder Gewohnheitsänderungen quälen müssen, die uns andere als gesund oder glücksfördernd verkaufen wollen; aber wer gesund und glücklich leben will, muss die Prinzipien eines gesunden und glücklichen Lebens verstanden haben:

  • Weder ein extrem tugendhaftes und kontrolliertes Leben hält gesund oder macht nachhaltig auf Dauer glücklich, noch ein extrem ausschweifendes, „lasterhaftes“;
  • weder ein extrem bequemes Leben, in dem uns jede Arbeit von anderen oder Maschinen abgenommen wird, noch ein Leben, in dem wir unsere körperlichen Belastungsgrenzen zu häufig überschreiten bzw. anschließend zu kurze oder zu wenige Erholungspausen nehmen können;
  • weder ein völlig abgesichertes Leben noch eine unabsehbare Zukunft;
  • weder völlige Freiheit und Selbstständigkeit (und damit Einsamkeit) noch unfreiwillige Abhängigkeiten.

Es gibt heute viele Menschen, in erster Linie unternehmerisch, nicht menschlich handelnde, die damit ihr Geld verdienen oder ihre (Macht- oder sogar Monopol-)Position sichern, dass sie Menschen gezielt in Abhängigkeiten halten – von ihren Produkten oder ihren Netzwerken und riesigen Systemen, die sie, vor allem mit Hilfe von Technologien, aufgebaut haben: gesellschaftlich-politische, militärische, (versicherungs-)rechtliche, medizinische, erzieherische, schulische, akademische und ausbildende, …
Es gibt Menschen, die geben vor, uns vor Gefahren für unser Leben oder unsere Gesundheit zu warnen – denn schützen können wir beides nur selbst -, während sie damit ihr Geld verdienen, dass wir ihnen, ihren Warnhinweisen und Sicherheitsversprechungen vertrauen.

Es kann lebensgefährlich sein, sich zu blind auf Dinge, Situationen oder Menschen zu verlassen, die in der Vergangenheit keine oder zumindest keine extreme Gefahr dargestellt haben; denn die Welt dreht sich unaufhörlich und Menschen entwickeln sich täglich weiter, lernen dazu:

  • einerseits vor allem die, die erkannt haben, wie wichtig es ist, wenn man möglichst unabhängig von der Hilfe völlig fremder Menschen und möglichst lange selbstverantwortlich leben möchte, ständig – nicht nur mit Hilfe des Kopfes, sondern mit ganzem Leib und Seele – auf alles zu achten, was dem eigenen Glück und der eigenen Gesundheit dient bzw. ihnen schadet;
  • andererseits auch die, für die Leben vor allem aus Arbeit und Verdienst besteht, denen ihre Karriere mehr am Herzen liegt als ihre Gesundheit und ihr Glück, geschweige denn Gesundheit und Glück anderer Menschen.

Achte also vor allem darauf, wer davon profitiert, dass heute alles, worunter Du leidest oder wovor Du Angst hast, genau so ist wie es ist, und auf Menschen, die – einfache oder mutige – Alternativen dazu anbieten.
Achte doch mal darauf, welche Ziele die Menschen (weiter) verfolgen, die – außer Dir selbst – zu großen Teilen mit dafür verantwortlich sind, dass Dein Leben so ist wie es heute ist und Du Dir die Ziele gesetzt hast, die Du noch erreichen möchtest.
Achte nicht nur darauf, was Dich alleine glücklich macht oder Deiner Meinung nach gesund hält, sondern auch darauf, was andere dazu sagen oder aus eigenen Erfahrungen dazu zu berichten haben.

Wir Menschen sind soziale, empathiefähige Wesen, die großteils verlernt, sich unbewusst oder gezielt abtrainiert haben – denn von Natur besitzen wir instinktive Fähigkeiten, unsere Intuition -, ihre Gefühle, ihre inneren Stimmen, zu verstehen und sich in erster Linie auf sie zu verlassen; vor allem, wenn viele Stimmen, die von Außen auf uns eintönen, etwas ganz anderes sagen.

Und wenn Dir jemand erklärt, dass Achtsamkeitstraining entweder nur dazu gedacht sei, Deine Aufmerksamkeit so zu schulen, dass Du möglichst alles um Dich herum wahrnehmen kannst, oder nur dazu, das Außen auszublenden und Dich nur noch auf Dich selbst zu konzentrieren, dann hat diese/r jemand noch nicht verstanden, dass beides lebensgefährlich ist – weil wir erst wirklich achtsam sind, wenn wir die Balance zwischen Paranoia und Ignoranz, zwischen Sicherheitsbedürfnis und Übermut; dem was wir im Außen wahrnehmen und dem, wovon wir innerlich überzeugt; dem was wir gerne hätten und dem, was realistisch ist; dem, was wir unbedingt ausprobieren oder tun wollen und dem, was wir – zumindest wenn es uns nicht nur um ein kurzes Lebensglück und auch die Gesundheit anderer Menschen, vor allem die nachfolgender Generationen, geht – besser sein lassen sollten.

Eine gemeinsame Rutschpartie durchs Leben kann mehr Spaß machen als eine alleine, vor allem, wenn man sich aus Übermut dabei unter den Blicken anderer auf den Hintern setzt; aber wenn alle Beteiligten – weil es sie immer wieder gemeinsam umhaut -, ständig mit Schmerzen nach Hause gehen, die sie vor den anderen, vielleicht auch gegenüber sich selbst, nicht zugeben zu wollen, hat das genauso wenig mit Achtsamkeit (auch nicht mit Solidarität, Anständigkeit oder Zivilcourage, dafür viel mit gemeinschaftlicher Ignoranz, Feigheit oder Unehrlichkeit) zu tun wie der (gemeinsame) Verzicht auf ein Vergnügen, das Menschen längst mal wieder nötig hätten, weil sie es sich wegen aufgestellter Warn- oder Verbotsschilder lange verkniffen haben, es überhaupt zu versuchen.

 

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Dank für das Foto gebührt Justin Chrn (auf Unsplash)!

Warum Vorwürfe nicht automatisch unsportliches Verhalten sind

Und warum es kein Erfolgserlebnis ist, etwas hinzuwerfen

Schlaue, gewitzte Menschen neigen dazu, Worte zu verdrehen, die ihnen gefährlich scheinen, die ihre Schwachpunkte treffen könnten oder auf die sie keine Antwort haben, und anderen, weniger gewitzten oder zu vertrauensseligen Menschen damit etwas völlig anderes einzureden als das, worum es ursprünglich ging.

Vorwürfe werden Menschen, die nur darauf warten oder zumindest damit rechnen, dass ihnen etwas vor die Füße bzw. zugeworfen wird, nur als negativ empfinden, wenn sie schlecht darauf reagieren, im übertragenen Sinne also den Ball vielleicht zwar fangen, aber nicht zurückwerfen können, oder ihn mit einem Schläger nicht so treffen, dass er im Spiel bleibt.
Menschen, denen völlig egal ist, ob ihnen jemand etwas vor die Füße wirft, auch wenn sie davon getroffen werden, können Fluggeschosse entweder entspannt aufheben und zurückwerfen oder einfach liegen lassen.
Ich frage mich wirklich, wer es geschafft hat, Vorwürfe zu unsportlichem Verhalten zu erklären – vermutlich jemand, der oder die unachtsam durchs Leben ging, keine Lust auf (Ball-)Spielereien hatte  oder die eigenen (Wurf-)Schwächen nicht kannte (oder sie besonders gut kannte, aber nicht zugeben wollte).

Genauso unverständlich und ungerechtfertigt erscheint mir übrigens der Stolz in der Stimme von Menschen, die davon berichten, dass sie etwas hingeschmissen hätten. Etwas selbst fallen lassen kann vermutlich jede/r; stolz auf ihre Gewitztheit könnten höchstens Menschen sein, die es am Ende so aussehen lassen können, als wäre es ein Unfall oder Einfall eines oder einer anderen gewesen, der oder die den Wurf oder Fall provoziert oder geplant hätte.
Es ist ein Unterschied, ob man etwas (schnell) hinwirft oder (langsam, bewusst und durchdacht) loslässt; aber auch die beiden Begriffe benutzen einige Menschen – vermutlich unbewusst, aus Unkenntnis oder undurchdacht – als würden sie dasselbe aussagen.

Die Welt ist voller verdrehter Wörter und Sätze, im Grunde voller Lügen – nur wissen das die wenigsten Menschen, die dem, was andere sagen, vor allem schulisch gebildete Menschen, blind vertrauen.
Ich wette, dass nicht einmal viele Menschen mit einem abgeschlossenen Studium oder sogar Professorentitel wissen, dass scholé im Altgriechischen Muße bedeutete, und dass der Satz „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ eine Verdrehung des ursprünglichen Non vitae sed scholae discimus war, mit dem der römische Philosoph Lucius Annaeus Seneca Kritik an den römischen Philosophenschulen äußerte.

Ich mache niemandem, der das noch nicht wusste, einen Vorwurf.
Aber ich werfe allen Menschen, die nie hinterfragen, was sie hören oder sagen, Denkfaulheit vor; denn von Natur aus oder „unheilbar“ dumme Menschen gibt es – genauso wie unsportliche – für mich nicht. Es ist alles eine Frage der Übung (oder Gewohnheit).

P.s.: Ich finde vor allem das Verhalten von Menschen unsportlich, die behaupten, ihnen dürfe man gar keine Vorwürfe machen; die andere dazu zwingen wollen, alle Bälle flach zu halten; die nur noch mit Schutzkleidung und Sicherheitsausrüstung das eigene Haus verlassen oder die andere vorschicken, um Bälle abzufangen. Das sind für mich die eigentlichen SpielverderberInnen oder zumindest Spaßbremsen, nicht die, die mit geäußerten Kritikpunkten zu den Schwächen von Fang- oder Wurftechniken andere dazu anspornen wollen, es zukünftig besser zu machen, also Interesse dafür oder sogar Freude am gemeinsamen Spielen (oder Leben) zu entwickeln.

 

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Dank für das Foto gebührt Kelly Sikkema (auf Unsplash)!

Siehst, hörst oder sagst Du nichts?

Oder weißt Du einfach nicht, was Du tun sollst?

Ich laufe fast mein ganzes Leben lang schon als Querdenkerin und Querulantin durch diese schöne Welt, in der nicht alles Schöne einfach nur schön oder annehmbar ist und allen Freude macht, und alles Unschöne verabscheuungswürdig und abzulehnen ist, nur weil es Menschen zum Weinen oder dazu bringt, laut schreien zu wolle: Ich sehe oder höre Dinge, über die andere nicht reden wollen; ich sage Dinge, die andere nicht hören wollen, und ich habe Ausdauer darin, Menschen das zu zeigen, vor Augen zu halten, was sie nicht sehen wollen.

Im Prinzip geht es mir umgekehrt allerdings genauso.
Ich will eigentlich möglichst wenig mit Menschen zu tun haben müssen, die ein Leben leben, für das meine Welt, die Natur, ausgebeutet und damit zerstört wird.
Ich will eigentlich nicht sehen, wie Menschen Teile oder Körpersäfte von einst lebenden Tieren konsumieren, als würden die auf Bäumen wachsen und müssten nur aufgelesen werden, wenn sie erntereif sind – weil sie sich ihnen sozusagen als Nahrung angeboten haben, indem sie ihnen vor die Füße gefallen sind.
Ich will nichts darüber hören, dass Menschen Häuser auf Neuerschließungsland bauen oder auf andere Weise unberührte Lebensräume zerstören, solange es leerstehende Gebäude und Grundstücke gibt, auf denen nicht viel Leben zerstört werden kann, weil sich dort erst wenige Lebewesen wieder angesiedelt haben, seitdem Menschen sie von dort vertrieben hatten.
Ich ertrage es kaum, wenn Menschen Urlaubsgeschichten erzählen, die angeblich reisen, um andere Kulturen kennen zu lernen, aber ignorieren, dass ihr Reisestil die Kultur in anderen Ländern, das ursprüngliche Leben der Menschen dort, zerstört, oder die glauben, dass sie sich dafür, dass sie gegen die Natur arbeiten und leben, einen Urlaub in der Natur verdient haben.
In meinem Kopf hämmert, wenn ich sehe oder höre, wofür Menschen ihr Geld ausgeben oder wofür sie ihre Zeit investieren, oft die Frage, die ich nicht zu stellen wage: Ob sie das nicht tun, weil sie es wirklich brauchen und es sie glücklich macht, oder nur versuchen, der verlorenen Lebenszeit und der Arbeit, die sie investiert haben, um dieses Geld zu bekommen, im Nachhinein einen Sinn zu geben.
Ich kann meinen Mund selten halten, wenn Sätze wie „Daran lässt sich nichts ändern“ oder „Da kann man nichts machen.“ in meine Ohren dringen.

„Nur, wenn einem nichts einfällt, als diesen Satz immer mal wieder zu gebrauchen, wenn einem sonnst nichts einfällt, was man sonst machen könnte. Wenn die Fantasie, der Mut oder der Wille oder einfach die Zeit zum Nachdenken und Vertrauen oder Hoffnung fehlt, dass es Alternativen gibt, die man nur suchen muss, damit man irgendwann alternative Wege gehen kann.“
Du könntest Dir also vor allem die Zeit nehmen zum Nachdenken, Augen und Ohren offen halten, oder den Mut fassen und andere Menschen fragen, die sich nicht das machen, was eine große Mehrheit tut, die im Grunde nur darauf wartet, dass andere – in erster Linie die Politik – etwas gegen unser aller Probleme auf diesem Planeten tun.

Es bringt nichts, in die Natur zu flüchten, während andere – mit viel Geld und Macht, aber ohne Natur- und Menschenkenntnisse – weiter damit machen, sie beherrschen, also vor anderen Menschen schützen zu wollen.
Daher meine Empfehlung: Augen, Ohren, Mund auf, und durch!

 

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Dank für das Foto gebührt Keren Fedida (auf Unsplash)!

Von kreativen bildgebenden Verfahren zu Gehirnwaschanlagen, -färbereien oder -lackierereien

Oder: Wenn auch bei den ordentlichsten (oder schlauesten) Saubermännern und -frauen der Lack oder die Gebäudefassade beginnt zu bröckeln

Vielleicht waren die ersten Bilder und Filme – auf Fotopapier, Leinwänden und später Bildschirmen abgebildeten Eindrücke von Menschen, Tieren oder fremden Welten und bekannten Dingen – einfach nur eine Form von Kunst oder Wissenschaft, die den Menschen dienen, sie unterhalten oder sie bilden sollte.
Für Menschen mit guter Beobachtungsgabe und Geschäftssinn muss schnell klar gewesen sein, welch leichtes Spiel sie mit Displays haben: nicht nur das, was sie in die Entwicklung ihrer bildgebenden Verfahren investieren mussten, ließ sich von begeisterten NutzerInnen als Entlohnung für den Zeit- und Materialaufwand zurückholen, sondern sogar Gewinne daraus erzielen – umso leichter, umso mehr Informationen sie mit Hilfe ihrer Bildtechniken (oft in Verbindung mit Geräuschen oder Texten, Tönen oder Melodien) sie gezielt in die Köpfe von Menschen transportieren konnten. Alles, was über unsere Augen in unserem Gehirn ankommt, wird dort gespeichert – auch wenn wir den Eindruck haben, dass Erklärungen dazu, der Text oder die Melodie „zu einem Ohr hinein- und zum anderen wieder hinaus“ gehen.
Viele Menschen denken vermutlich, wir alle würden in Worten denken; aber im Prinzip versuchen wir Menschen beim Denken nur in Worte zu fassen, was uns vorher in Form eines Bildes oder eines Gefühls bei der Betrachtung oder Erfahrung einer Situation begegnet, widerfahren, ist.

Wer sich schlecht in Worten ausdrücken kann, wer sich von anderen unverstanden fühlt, wählt – neben Melodien und Liedern mit Texten – häufig Bilder oder Filme, also Farben, Formen, Muster, Wiederholungen, Spiegelungen – vertonte oder stumm für sich selbst sprechend – um sich auszudrücken, sozusagen als Kommunikationsform.
Wer von Mitmenschen enttäuscht wurde, wer wenig oder kein Vertrauen in die Menschheit oder Welt hat, kann sich – und anderen mit ähnlichen Erfahrungen – mit Hilfe von Technik, vor allem mit bildgebenden Verfahren, künstliche Menschen und Welten nach eigenen Vorstellungen erschaffen.

Welche Langzeitfolgen ganz neue Erfindungen und vor allem unnatürliche, technische Entwicklungen in der Realität – für unsere Natur, unsere natürlichen Lebensräume in dieser Welt – haben, davor wird uns nie jemand warnen können.
Allerdings könnten wir heute – nach Jahrhunderten menschlicher Versuchen, Abbildungen der Wirklichkeit zu erschaffen – darüber wissen – oder zumindest spüren -, welchen Einfluss die verschiedensten DisplaysSpielunterbrecher, also im Grunde Werbung oder zumindest Ablenkung von dem, was sich eigentlich vor unseren Augen abspielt – auf uns haben: wenn wir uns mehr mit unserer menschlichen Vergangenheit auseinandergesetzt, anderen Menschen – nicht nur Geschäftsleuten, die mit dem, was sie tun und sagen, ihr Geld verdienen „müssen“ – mehr zugehört und zugeschaut oder unser eigenes Leben gelebt und uns immer mal wieder Gedanken darüber gemacht hätten, was andere uns mit ihren Bildern und Filmen glauben machen wollen.

Niemand müsste heute noch naiv auf das hereinfallen, womit uns Geschäftsmänner und -frauen ihre neuesten Produkte anpreisen. Kein erwachsener Mensch dürfte noch so naiv wie ein kleines Kind denken, er oder sie könnte das, was ihm oder ihr angeblich – ohne irgendwelche Nachteile, Risiken und Nebenwirkungen oder schwerwiegende Folgen zu haben – nur nutzen oder sogar helfen soll, allein mit Hilfe von Kontrollfunktionen unter Kontrolle oder sich blind auf die eingebauten (Kinder-)Sicherungen verlassen. Allen Menschen sollte meiner Meinung nach bewusst sein, wann sie sich in der echten Welt befinden und wann in einer, die andere Menschen für sie erschaffen haben.

Ich als Lebenswissenschaftlerin habe Vertrauen in unsere natürlichen Fähigkeiten, in all das, was wir von Natur aus zum Leben, nicht nur zum reinen Überleben, mitbekommen haben, bevor uns vieles davon abhanden kommt, weil wir es vergessen, uns unbewusst abgewöhnen, gezielt abtrainieren oder nie gelernt haben. Wer keine Bildung im Hinblick auch die Macht von – bewegten und bewegenden – Bildern erfährt, kann ein ‚Opfer der eigenen Augen werden.
Vielleicht kann ich Dich dazu inspirieren, heute oder im Laufe der Woche zu überprüfen, ob Du das, was Du mit Deinen Augen siehst, von dem unterscheiden kannst oder mit dem verwechselst, was durch die Augen anderer Menschen gesehen und – mittlerweile oftmals sogar personalisiert, je nachdem, wie viele Eindrücke Du bewusst und unbewusst von Dir und aus Deiner Welt zurücksendest – in Deine Welt projiziert wurde?
Glaub weder, dass Du Dich langweilen, noch dass Du ohne technologische Sicherheitsvorkehrungen und Informationen, die Dir auf einem Bildschirm präsentiert wird, dem nächsten Psychopathen zum Opfer fallen wirst, wenn Du Dich freier von den Bildern machst, die andere Dir tagtäglich ins Haus oder Smartphone liefern.
Und denk‘ dran, dass die Welt und andere Menschen schon ganz anders – fröhlicher oder gefährlicher – für Dich aussehen können, wenn Du sie nur durch einen Farbfilter betrachtest oder wenn eine Hintergrundmusik Dein Unterbewusstsein subtil in die gewünscht Denkrichtung lenkt.

Für mich hat die Bildtechnik ihren Zenit längst überschritten, für mich hat die Quantität der Bilder und Filme ihre Qualität längst zunichte gemacht – weil Bilder ohne menschliches Vorstellungsvermögen und Gefühle gar nicht funktionieren können, aber viele Menschen durch die fehlenden Erholungspausen – also Freiheit und Freizeiten von neuen oder immer wieder denselben Bildeindrücken – entweder fantasie- und gefühllos, leider oft auch denkfaul, depressiv oder aggressiv, geworden sind .
Pass‘ also bitte auf, dass auch wenn Dein Gehirn, Dein ganzer Körper – je nachdem wie alt Du bist – schon unzählige Male gewaschen wurde oder Du ihm immer wieder einen neuen Lack, Look, verpasst hast, dass Du dabei nicht vergisst, dass Du auch Gefühle und eine Seele hast, die Dich zum Menschen machen und Dich mit anderen Menschen verbinden können, deren Herz nicht völlig zugekleistert oder blank poliert ist.

P.s.: Wenn Du glaubst, Du könntest ohne Dein Smartphone, Deinen Computer oder Fernseher nicht überleben, weil Du Dich in Deinem Leben dann zu Tode langweiligen würdest; wenn Du befürchtest, Du könntest wahnsinnig werden ohne die Flucht in fremde Welten, die Dir andere zeigen, dann würde ich Dir vor allem empfehlen, mehr Zeit ganz mit Dir alleine zu verbringen und erst einmal Dich selbst wirklich kennenzulernen – ich bin sicher, dass Dir dann schnell auffällt, welcher (Bild-)Schirm Dir vor allem Deine Sicht versperrt oder welcher Filter Dir Deine freie Sicht auf unseren wunderschönen Planeten im Universum vernebelt, in dem es nicht nur um Leben und Tod geht, aber in dem es ohne den Tod aber irgendwann auch kein neues Leben mehr geben würde.

 

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Dank für das Foto gebührt Noah Buscher (auf Unsplash)!

Ein fehlerfreies Leben führen …

… nur Menschen, die keine Fehler erkennen oder zugeben können

Ich halte es für einen Fehler, Menschen mit akademischen Abschlüssen oder in Führungspositionen weniger Fehler zuzutrauen als den einfachsten ArbeiterInnen.
Die sind nur schlau genug, die Fehler nicht selbst zu machen, sondern andere für sich arbeiten zu lassen, oder reich genug, um sich schlaue Menschen zu kaufen, die wissen, wie man etwas gut versteckt oder vertuscht oder (medial) verbreiten kann, dass es gar keine Fehler in dem. was getan wurde, gibt.

Aber nur weil sich ein paar Menschen sich irgendwann einmal auf etwas geeinigt haben oder neu einigen und anderen versuchen einzureden, dass etwas „richtig“ ist, heißt das noch lange nicht, dass es das sein sollte.
Es liegt an Dir, wem Du Dich anschließt, wenn Dir Dein Gefühl sagt, dass etwas ein Fehler ist, und andere das Gegenteil behaupten.
Und umgekehrt natürlich auch.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und ein weiteres Leben voller Fehler, aus denen Du lernen kannst, die Du auch entdeckst, wenn sie versteckt sind, oder die Du aus vollster, eigener Überzeugung machst und nicht, weil andere Dich dazu angestachelt, Dir Belohnungen dafür versprochen oder Dir Angst vor den Folgen eingejagt haben, wenn Du Dich weigern würdest, sie nicht zu machen.

P.s.: Dass etwas sehr wahrscheinlich ein Fehler ist, kannst Du daran erkennen, dass Dein Herz mehr schmerzt als Dein Kopf oder Bauch, dass Dir etwas die Luft zum Atmen nimmt oder Dir den Boden unter den Füßen wegreißt; und dass Du Dich mit den falschen Menschen umgibst, erkennst Du daran, dass sie sich oder Dich entwurzeln, also nichts über Deine Vergangenheit wissen oder über ihre preisgeben wollen, oder versuchen zu verhindern, dass Du selbst Dich frei weiter entwickelst, indem sie dafür sorgen, dass Du nur in ihrem Schatten wachsen kannst.

P.p.s.: Ohne Fehlerkultur – also ohne dass vor allem unsere führenden Köpfe Fehler zugeben und Begonnenes auch wieder abbrechen dürften, ohne dass sie dafür „geköpft“ werden, aber die volle Verantwortung selbst dafür tragen müssten, was sie unterschrieben oder – ohne ihre Unterschrift darunter zu setzen – delegiert haben – werden wir die Fehler in unseren Gesellschaftssystemen ganz sicher noch sehr lange mit uns herumschleppen bzw. sie von nachfolgenden Generationen ausbaden lassen.

p.p.p.s.: Mit „Das war damals eben so“ oder „Das wusste ich einfach nicht besser“ können Menschen versuchen, sich aus einem Fehlereingeständnis zu stehlen; die Verantwortung dafür, dass sie mitgemacht oder es nicht verhindert haben, werden sie trotzdem – wenn auch tief vergraben im Unterbewusstsein – mit sich herumtragen.

 

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Dank für das Foto gebührt Brett Jordan (auf Unsplash)!

Moral und Verantwortung im Leben

Warum es unmoralisch ist, keine oder ausweichende Antworten zu geben (und Risiken mit unabsehbaren Folgen für andere einzugehen)

Wenn man wissen möchte, ob Menschen ehrlich – zu sich selbst und anderen – sind, kann man sie einfach etwas fragen, was ihnen unangenehm ist.

Wenn man wissen möchte, ob das, was Menschen tun, so moralisch ist, so dass sie auch die volle Verantwortung dafür tragen wollen, muss man sie nur fragen, ob sie mögliche Folgen, Risiken und schädliche Nebenwirkungen, „Kollateralschäden“, berücksichtigt und Vorkehrungen getroffen haben, damit nicht andere in der Zukunft größere Mängel oder Zerstörung ausbaden zu müssen als es ursprünglich gab, sie also versucht haben zu beseitigen.

Es gibt wenige Menschen, die die „richtigen“ Fragen stellen – ich schätze, weil sie uns in der Schule oder im Elternhaus niemand beibringt, der oder die eigene unmoralische, unverantwortliche Geheimnisse hat und Gefahr läuft, dass die ans Licht kommen könnten; weil man hartnäckig durchhalten muss, immer wieder keine oder nur ausweichende Antworten zu bekommen, bis man endlich versteht, warum manche Menschen in ihrem Leben Ausflüchte vor den einfachsten Fragen suchen.

„Ich weiß nicht.“ ist vielleicht eine ehrlichere Antwort auf eine überraschende Frage als „Das ist eben so“, „Das ist einfach die beste Lösung und alternativlos“ oder „Das wird schon (wieder) gut werden“. Aber ich persönlich finde es heute schon mehr als verdächtig, wenn Menschen sich nicht die Mühe machen wollen, eine Antwort zu finden oder sich gemeinsam zu überlegen, warum etwas ist, wie es ist – vor allem, wenn offensichtlich ist, wie viel es Fragenden bedeutet, eine bessere zu bekommen, mit der sie etwas anfangen könnten. Es ist im Grunde schon ein Beweis, dass etwas verheimlicht oder gelogen wird, wenn nur die positiven Seiten dessen, was man tut, hervorgehoben werden, wenn nicht berücksichtigt wird, dass andere darunter leiden oder einseitig davon profitieren, also Ungerechtigkeiten gefördert werden.

Ich weiß, dass ich viele Menschen nerve, damit, dass ich so gut wie alle Antworten neu hinterfrage – aber ich bin eben eine geborene Wissenschaftlerin, die sich nicht damit zufrieden gibt, dass das, was sich Menschen bisher haben einfallen lassen, das Beste sein soll, was sie schaffen könnten.
Für Menschen wie mich gibt es davon nur selten Urlaub, also auch selten ein freies Wochenende; deshalb:
Ist das, was Du so tust, eigentlich moralisch oder belügst Du Dich und andere öfters als dass Du offen und ehrlich über alles mit ihnen sprichst, was sie von Dir wissen möchten, weil Du etwas darüber wissen könntest?
Wie viel Verantwortung trägst Du eigentlich für Dein Leben und welche unbeantworteten Fragen – und damit verbundene Probleme – lastest Du einfach anderen auf?

Egal, wie Deine Antworten ausfallen, ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und dass Du Menschen um Dich hast, die zusammen mit Dir Verantwortung tragen wollen – denn darauf vertrauen, dass in unternehmens- und politik- oder geldgesteuerten menschlichen Gesellschaften Moral herrscht, würde ich persönlich nicht.

 

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Dank für das Foto Yuiizaa September (auf Unsplash)!

Menschliche Feindbilder

Der Teufel und die Bösen, der Russe, Juden, Nazis, Viren, der eigene Körper oder Querdenker und andere alltäglichen BegleiterInnen – Menschen, die Zwietracht säen und andere bekämpfen wollen, lassen sich immer wieder Neue einfallen

Es ist tatsächlich eine verquerte Welt, in der wir aktuell leben …
Aber Querdenken und dabei gedankliche Verstrickungen auflösen bzw. Zusammenhänge klarer sehen erfordert viel Zeit und Geistesarbeit.
Die haben vielbeschäftigte, moderne Menschen gar nicht, wenn sie sich um wichtigere Dinge kümmern müssen.

Kein Wunder also, dass „Querdenker“ zum neuesten Schimpfwort auserkoren wurde – damit niemand übereifrig damit anfängt nachzudenken: frei, also auch quer, selbst zu denken.
So wie auch niemand offen zugeben würde, dass er oder sie selbst nicht nur Gutes tut; Moralapostel für Gesandte des Teufels hält; Putin (oder auch Trump) weniger kriegstreibenden Ehrgeiz zumutet als Merkel oder Biden; die größten BetrügerInnen und VerbrecherInnen dieser Erde in den jüdischen Eliten vermutet oder Nazis als Menschen mit einem übertriebenen Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einer künstlich geschaffenen Heimat, also verlorenene Seelen betrachtet, die sich genauso leicht von Menschen mit Machtinteressen – mit Angst vor ihrer eigenen Ohnmacht – instrumentalisieren lassen wie Menschen mit übertriebener Angst vor Viren oder Krankheiten und dem Tod.

Es hat seine Gründe, dass ich – seit ich  ich erinnern kann – als Querdenkerin belächelt wurde. Neu ist, dass ich jetzt häufiger das Gefühl habe, dass ich als Gefahrenquelle betrachtet und bekämpft werde.
Ich bleibe optimistisch, dass die – in meinen Augen denkfaulen oder emotional abgestumpften, denn Nachdenken muss Freude bereiten, damit Menschen es tun – GeradeausdenkerInnen irgendwann auch noch die Verbindungslinien erkennen werden, die mit Schubladen (oder Mülltonnen) voll von Gedankengut anderer Menschen zugestellt sind.
Ich glaube nicht, dass alle FeindbilderschafferInnen automatisch MenschenfeindInnen sind; aber ich glaube, dass einige von ihnen so viel Ehrgeiz oder Angst haben, dass sie bereit wären, dafür in Kriege zu ziehen und Menschen zu beseitigen, die ihnen und ihren Zielen entweder im Weg stehen oder Todesangst einflößen.

Manchmal – wenn Zwietracht herrscht – muss man sich, selbst wenn man versucht, unparteiisch zu bleiben, entscheiden, auf welche Seite man sich stellt, vor allem, wenn der Graben dazwischen so tief wird, dass man den Spagat nicht mehr schafft.
Mich tröstet der Gedanke, dass ich auf einer Seite stehe, auf der alle Menschen willkommen sind, ob Ausländer, Nazi oder Querdenker, auf der also allen die Hand gereicht wird; und deshalb fühle ich mich auch auf der sicheren Seite, die Bestand haben und nicht wegbrechen wird – weil ich glaube, dass wir viel mehr sind als ein paar wenige Menschen, die gerne ihr weiteres Leben lang Masken tragen oder sich jedes halbe Jahr mit etwas impfen lassen möchten, vor dessen unvorhersehbaren Nebenwirkungen sie vielleicht wirklich Angst haben sollten.

 

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Dank für das Foto gebührt Marc-Olivier Jodoin (auf Unsplash)!

 

Vom Altern

Man ist so jung, wie man sich fühlt.“ heißt es – auch wenn man in den Augen anderer ganz schön alt aussieht.
Bei einem Teil der Menschen passt Inneres und Äußeres gut zusammen, bei anderen klaffen Abgründe dazwischen, in die eine oder andere Richtung.
Für mich hat Alter relativ wenig mit der Anzahl der Falten, grauen Haare oder dem Kleidungsstil zu tun: Kindsköpfe lassen sich auch von einem schicken Damenkleid oder Herrenanzug nicht verbergen, genausowenig, wie man dadurch erwachsen oder alt und weise wird, dass man sich angemessen, „dem eigenen Alter entsprechend“ kleidet oder verhält. Die Anzahl der Lebensjahre sind für mich nur ein Hinweis darauf, wie viel Lebenserfahrung ein Mensch in seinem Leben schon gesammelt haben könnte; das Aussehen; die körperliche Ausstrahlung dazu, gibt mir Anhaltspunkte, wie schwer oder leicht diese Erfahrungen genommen wurden.

Unter unseren aktuellen Lebensbedingungen – Zivilisationsstress, vergiftete Umwelt, zerstörte und aus ihrem gesunden Gleichgewicht gebrachte Natur – hat die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen – vermutlich einmal mehr, weil wir es im Laufe der Evolution auch wiederholt geschafft haben, unsere Lebensbedingungen zu verbessern – ihren Zenit überschritten. Wir Menschen neigen dazu auszureizen, was wir ausreizen können – so lange bis uns unsere Natur die Grenzen aufzeigt, die sie uns setzt, damit wir uns nicht zu weit von ihr und ihren Regeln entfernen.
Menschliche Körper sind im Grunde – weil sich all unsere Zellen und Organe immer wieder erneuern können, wenn sie gut versorgt und entgiftet und weder über- noch unterbeansprucht werden – potentiell unsterblich; aber wenn sie nicht sorgfältig behandelt werden, also sicher gestellt wird, dass sie jeden Tag das bekommen, was sie brauchen, und loslassen können, was sie nicht brauchen, hungern sie mit der Zeit entweder aus oder brechen unter ihrer eigenen Last zusammen.
Manche brennen auch frühzeitig aus, andere sterben einen Erstickungstod oder an Dehydrierung.
Die Menschen, die in ihnen stecken, wären alle in der Lage, die Zeichen zu lesen.
Sie alle könnten heute wissen, warum sie altern und dabei schwerfällig oder schwach und krank werden.
Nur wahrhaben wollen es die wenigsten.
Entweder ignorieren sie alle Zeichen ihres Körpers oder die Ursachen, die dahinterstecken – weil viele andere sich auch damit zufrieden geben, „das Alter“ als Entschuldigung dafür heranziehen, dass sie sich selbst gehen lassen, dass sie faul geworden sind oder in ihrem Leben so manches übertrieben haben.
Daran glauben, dass sie es vor allem selbst – kein Gott oder Schicksalsgöttinnen – in der Hand haben, wie sie altern und wann oder woran sie einmal sterben werden, können oder wollen die wenigsten Menschen (vielleicht weil sie von Religionen oder ReligionsführerInnen seit jeher mehr überzeugt werden als von wissenschaftlichen Daten, von denen sie sich erst selbst überzeugen müssten?).

Ich weiß nicht, ob es tatsächlich Anzeichen für ein „biologisches Alter“ gibt, die für alle Menschen – auch unter den unterschiedlichsten Lebensbedingungen – gleich sind (ich bezweifle es!); aber ich glaube, ich kann sehen, wenn Menschen versuchen, mit einer hübschen Maskerade oder ihrer Kleidung ihr wahres Alter zu verbergen. Früher oder später zeigt sich immer, ob etwas faul ist unter der glänzenden Oberfläche.
Nur nebenbei: Die Angst, dabei ertappt zu werden, ist psychischer, wenn auch unterschwelliger, Dauerstress, der Alterserscheinungen begünstigt.
Und: Ist es sinnvoll, sich und den eigenen Lebensstil an einer Altersgruppe zu orientieren, die sich ärztlich untersuchen lassen muss, um zu wissen, wie gesund oder krank sie ist, und die psychotherapeutische Begleitung braucht, um zu wissen, was sie machen soll, wenn sie unglücklich ist?
Ich beschäftige mich lieber weiterhin selbst mit meinen Alterungserscheinungen – dazu brauche ich keinen Termin, weil ich sie bei jedem kleinen Anzeichen hinterfragen kann, und ich weiß, dass sie mich nur dann belügen, wenn ich versuche, mich selbst zu belügen.
Aber da ich glaube, dass Lebenslügen im Alter nur krank und unglücklich oder verbittert machen, versuche ich mir die möglichst zu ersparen.

Ich weiß, dass wir – wenn wir wirklich ewig jung und glücklich bleiben wollten – uns ewig wie kleine Kinder aufführen dürfen müssten: neugierig alles immer wieder hinterfragen, mutig und ausdauernd immer wieder versuchen, was noch nicht zu unserer (nicht aller) Zufriedenheit funktioniert, unseren Körper und Geist bzw. deren Fähigkeiten spielerisch trainieren, Streitigkeiten schnell wieder vergessen, Mitgefühl – wenn uns etwas verletzt – nicht nur mit uns, sondern auch mit allen anderen Lebewesen haben, von denen wir wissen, dass sie fühlen können wie wir; und nicht aus Angst lügen, sondern aus tiefem Vertrauen oder schlechtem Gewissen die Wahrheit sagen.
Ich weiß aber auch, dass es Menschen gibt, die das nicht erlauben wollen – weil Kinder sich sehr schlecht regieren lassen, solange sie noch nicht ordentlich erzogen sind; weil Kinder kein Geld in eine Altersvorsorge oder Versicherungen einzahlen würden; weil Kinder sich zu viel Zeit nehmen, um schwerwiegende Entscheidungen zu treffen; weil Kinder selbst noch am Besten wissen, was gut oder schlecht für sie ist, was sie brauchen oder nicht brauchen, weil es sich gut oder schlecht anfühlt; weil glückliche Kinder (wie glückliche Erwachsene) gar nicht erwachsen werden und altern wollen, solange ihnen nichts fehlt, was sie erst tun können, wenn sie älter oder erwachsener sind.

P.s.: Der Gedanken, das Altern im Zuge einer Weiterentwicklung der Menschen aufhalten zu wollen, ist für mich absurd. Wenn wir es verlangsamen woll(t)en, müss(t)en wir einfach ein bisschen langsamer, nicht träger, leben, uns mehr Zeit für uns selbst – nicht nur zum Schlafen, Reisen oder Erholen, für Sport, Familie oder Freunde etc. – nehmen, mehr nicht.

 

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Dank für das Foto gebührt Corina Rainer (auf Unsplash)!

Unsere zivilisierte Welt des unnatürlichen Konkurrenzkampfes

Wenn Menschen sich gegenseitig wie WettbewerberInnen – auf die andere gesetzt haben – behandeln und denken, sie müssten besser, schneller, großartiger, … sein als andere oder dürften nicht verlieren

Ordnung, Fleiß und Pünktlichkeit – das sind die Tugenden, an denen sich vor allem wir Deutschen uns messen lassen (müssen).
Warum oder wer das festgelegt hat, kann ich nicht sagen. Ich schätze, es ging in erster Linie um Geld oder Macht oder andere menschliche Streitpunkte.
Dass sich immer noch so viele Menschen von anderen damit stressen lassen, dass sie nicht ordentlich, fleißig oder pünktlich, … genug wären, das kann ich nicht verstehen. Ich schätze, es hat mit fehlendem Selbstbewusstsein, -vertrauen oder -wertgefühl zu tun.

Alles ist relativ!
Wenn ich mir die „ordentlichen“ Gärten und Häuser vieler Menschen anschaue, kann ich darin oft so gut wie nichts mehr von einer natürlichen, gesunden Ordnung erkennen. Viele Menschen haben aber auch wenig Ahnung von natürlich und nachhaltig funktionierenden Ökosystemen.
Wenn ich sehe, wie fleißig Menschen daran arbeiten, sich selbst krank zu machen, als Singles zu leben und unsere Welt, die Natur, zu zerstören, wünschte ich, sie würden damit mal ein bisschen langsamer tun. Viele Menschen denken aber einfach nur ans Weitermachen und Durchhalten statt daran, einfach mal damit aufzuhören, was sie tun.
Wenn ich erfahre, wie oft Menschen heute ihre privaten Verabredungen komplett absagen, weil sie bei ihrer Arbeit nicht pünktlich Schluss machen konnten, dann frage ich mich, ob es nicht sinnvoller ist, sich irgendwann später noch zu sehen als gar nicht. Viele Menschen haben – selbst wenn etwas bzw. ein möglicher Treffpunkt auf ihrem Weg liegt – auch Zeitgrenzen, für wen sich wann etwas lohnt oder für wen nicht.

Ich weiß nicht, ob ich schon so auf die Welt gekommen oder durch meine Lebenserfahrungen, durch das, was ich beobachtet, gehört oder anders gespürt und gelernt habe, so geworden bin: Aber ich persönlich sehe keinen Sinn darin mich von anderen in einen Wettbewerb schicken zu lassen, von dem nur die profitieren, die auf etwas, das ich tue oder nicht tue, sage oder nicht sage, gewettet haben, also von mir etwas erwarten – ohne dass sie mich gefragt haben, ob ich das leisten kann oder möchte.
Ich laufe nicht erst los, wenn andere es mir erlauben; aber ich bin auch nicht böse, wenn andere nicht auf mich warten, solange das zwischen uns gar nicht abgesprochen war oder ich sie nachträglich darum gebeten habe.
Ich finde es seltsam, nur um zu siegen und gefeiert zu werden, etwas zu tun, was mir sowieso Freude bereitet oder was ich gut kann.

Wir Menschen sind von Natur aus nicht alle gleich und es ist in meinen Augen ein moderner Irrsinn, sich an dem messen lassen zu wollen, was man tut – weil Du automatisch, ganz von Natur aus, daran gemessen wirst.
Wenn Du nicht selbst jeden Tag Glücksgefühle, also Deine körpereigene Belohnung, dafür spürst, womit Du Dein Leben verbringst, dann überlege doch vielleicht, für wen sich das, was Du tust, eigentlich lohnt, wer also davon profitiert, Geld verdient oder Macht über Dich gewinnt, eventuell sogar mehr als Du selbst.

P.s.: Wenn Du eine/r von den Guten bist, die nur darauf warten, dass die nächste Katastrophe geschieht, bei der sie losstürmen und Menschenleben retten kannen, könntest Du Dich fragen, ob sogar Du jemand bist, der oder die selbst davon profitiert, dass andere manchmal alles verlieren.

 

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Dank für das Foto gebührt Braden Collum (auf Unsplash)!

Trügerische Schattenwelten zwischen Tageslicht und Nacht

Das, was Du nicht siehst, ist nicht immer unbedeutend oder automatisch eine große Gefahr (und das, was Du siehst, kann von größerer Bedeutung und gefährlicher sein, als Du denkst)

Ich habe eigentlich oft genug darüber geschrieben, dass unsere Augen in Verbindung mit unserem Gehirn sich leicht täuschen lassen, je nachdem, welche Erfahrungen wir bisher in unserem Leben gemacht und wie viel Angst wir vor dem – oder Vertrauen in das – haben, was wir sehen oder auch, was wir nicht sehen (wenn wir uns also auf unsere anderen Sinne verlassen müssen).
Je nachdem, wie genau wir hinschauen, was wir dabei empfinden oder wie viel wir uns dazu denken, sieht die Welt für einen Teil der Menschen sehr viel heller oder dunkler aus als für andere, sehen die einen selbst im hellsten Tageslicht noch verborgene Gefahren und die anderen vertrauen darauf, dass auch sie selbst in der dunkelsten Nacht für andere, die ihr Leben bedrohen (oder auch retten) könnten, schwer auszumachen sind.
Aber ich wiederhole es einfach so lange, bis ich den Eindruck habe, dass es vor allem bei den Menschen angekommen ist, die das, was andere ihnen über die Welt erzählen, zu ihrer Realität gemacht haben, weil sie selbst entweder nicht so genau hinschauen wollen oder sich nicht auf das verlassen wollen, was sie selbst sehen (oder recherchieren könnten, wenn es sie ihnen wichtig oder gefählich erscheint); weil sie selbst etwas Überlebenswichtiges oder sogar Lebensgefährliches übersehen könnten, vor dem andere sie warnen müssen …

Ich weiß wie jeden Tag, was ich tun muss, damit meine Welt hell genug ist, damit ich mich in ihr zurechtfinde; und nur weil heute die Sonne scheint und sie ein bisschen heller macht, werde ich nicht so tun, als gäbe es ihre dunklen Schattenseiten und all die Gestalten nicht, die große Angst davor haben, dass ans Licht kommt, was sie im Verborgenen, hinter verschlossenen Türen und abgedunkelten oder fehlenden Fenstern, tun.

P.s.: Glaube nicht, dass die führenden Köpfe unserer Erde da wären, wo sie sind, wenn sie nicht wüssten, wie man Menschen hinters Licht führt, auch wenn sie so tun, als wollten sie andere ans Licht führen (am Ende eines Tunnels, den sie sich vorher selbst gegraben haben oder von anderen haben graben lassen, die auf der Flucht vor ihrem eigenen Leben sind).

 

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Dank für das Foto gebührt Tom Barrett (auf Unsplash)!