Natürliches und krankhaftes Streben nach (Un-)Ordnung

Unser Garten ist für mich ein (un)schönes Beispiel, wie sich die Natur selbst ordnet und sich ihre lebenswichtige, gesunde Biodiversität schafft – wie also viele verschiedene Arten darin ihren Platz suchen und mehr oder weniger erfolgreich finden -, wenn ich einerseits versuche, unnatürliche Arten wie gezüchtete Gemüsepflanzen, anzuziehen, und andererseits möglichst wenig in natürliche Gefüge eingreifen möchte.

Glücklicherweise wurde ich nicht von OrdnungsfanatikerInnen autoritär erzogen, so dass ich lernen durfte, meine eigenen, natürliche Ordnungskriterien zu entwickeln und auch Unordnung zu lieben  – zwar oft zum Bedauern der Menschen, mit denen ich bisher zusammen in vier Wänden gelebt habe, aber ich lebe ja noch, entwickle also sowohl mich als auch meinen Ordnungssinn noch weiter.
Jedenfalls erkenne ich dadurch auch viel schneller die Schönheit in der Unordnung der Natur – wenn sie noch dabei ist, sich zu ordnen; denn die Natur braucht für alles ihre Zeit. So wie ich.

Mich regt Unordnung selten auf, sie wird mich definitiv nie krank machen.
Für mich ist sie erst krankhaft, wenn sie zur Sucht wird – wenn Menschen also das Bedürfnis verlieren, wieder Ordnung in ihr Leben zu bringen.
Und sie meiner lebenswissenschaftlichen Meinung nach nicht krankhafter als „Ordnungsliebe“, die Menschen zu TyrannInnen oder so unglücklich machen kann, dass sie sogar krank werden können, wenn sie nicht mit anderen zusammenleben, die sich dieser „Liebe“ unterordnen.
Ein ungeordnetes Chaos in Deinem Inneren lässt sich weder von Ordnung noch von noch größerer Unordnung im Außen überdecken – fang‘ also am Besten erst einmal dort an aufzuräumen, wenn Du unter Unordnung oder einem Ordnungszwang leidest!
Ich wünsche viel Erfolg und Spaß dabei!

 

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Dank für das Foto gebührt Mathias Csader!

 

 

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