Spürbare Zeitpunkte für sinnvolle oder unsinnige, menschliche Entscheidungen
Wenn deutlich wird, dass Menschen – innerlich oder äußerlich – gespalten sind und/oder etwas nicht sinnvoll (ein- oder ver-)teilen wollen, sondern zu immer neuer Spaltung beitragen
Seitdem mir aufgefallen ist, dass jede Ent-Scheidung im Leben – rein von der Wortbedeutung her – etwas oder Menschen neu zusammenbringt, ist mir klar, warum sich viele Menschen, natürlich vor allem Kinder, oft so schwer damit tun: Solange man sich allem oder mit allen gleich verbunden fühlt, fällt es automatisch schwer, sich etwas oder jemandem, einer bestimmten Menschengruppe, zu-ordnen zu müssen.
Entscheidungen fallen erst leicht, wenn Menschen genau wissen, was sie wollen oder lieber möchten.
Allerdings erkennen viele Menschen heute – in einem Leben der erzwungenen Entscheidungen und einem Zeitalter der unendlichen Verführungen – oft gar nicht mehr, dass das, was sie möchten, überhaupt nichts mit ihnen zu tun hat und ihnen selbst, ihrem Körper, ihrem Geist oder ihrer Seele, ihrem Glück und ihrer Gesundheit, sogar schadet.
Menschen, die Entscheidungen von anderen fordern, weil sie nicht abwarten wollen, bis diese sich selbst frei entschieden haben – Eltern, LehrerInnen, Geld- oder ArbeitgeberInnen, PolitikerInnen, UnternehmerInnen, die ihre Produkte verkaufen wollen, etc. – tragen automatisch, also nicht unbedingt bewusst, zu deren Spaltung bei – untereinander, durch Gruppenbildung, oder in ihrem Inneren, zur Spaltung von Körper und Psyche.
Wenn das eigene Herz bei einer Entscheidung schmerzt, kann ich nur empfehlen, sie schnellstmöglich zurückzunehmen und abzuwarten, bis der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.
Menschen können lange Zeit friedlich miteinander leben, ganz ohne sich für oder gegen etwas zu entscheiden.
Zu Spaltung und in der Folge häufig Unruhen oder sogar Kriegen tragen häufig oder sogar immer
- unsichere, ängstliche Menschen, die nicht ertragen, wenn andere sich in ihrem Leben nicht für sie entscheiden und mit ihnen solid-arisieren, sondern lieber über lange Zeit möglichst stark verbunden – mit sich selbst und der Natur und vielen Menschen statt vielleicht nur allein mit ihnen – bleiben möchten;
- ungeduldige Menschen, für die es verschenkte Lebenszeit ist, sich nicht festzulegen; oder
- Menschen bei, denen Entscheidungen leicht fallen, weil sie sich entweder selbst gut oder wenige Alternativen kennen – bzw. wahrhaben wollen – oder sich anderen sehr verbunden fühlen, die ihnen Entscheidungen leicht machen, indem sie sie ihnen abnehmen – wenn sie von anderen verlangen, genauso schnell Entscheidungen zu treffen.
Wer sich in unserer Geschichte oder aktuell umschaut, erkennt sie leicht.
Ich hoffe für Dich und Deine Gesundheit, die willst nicht zu ihnen gehören, indem Du Dich entscheidest, ihrem Vorbild oder ihren Forderungen zu folgen.
Es gibt viele andere Wege, Alternativen, für die Du Dich entscheiden kannst, ohne Dich hinterher allein, verlassen oder verloren, zu fühlen, weil es Menschen gibt, die wissen oder schon lange spüren, dass wir als Menschheit nut überlebensfähig sind, wenn wir uns neu – vor allem gegen die, die bisher die meisten Entscheidungen getroffen haben oder immer noch treffen und weiterhin treffen wollen – verbinden, ent-scheiden eben statt spalten zu lassen.
Vielleicht treffen wir uns ja bald zufällig irgendwo, ganz ohne dass wir uns dafür entscheiden mussten, und teilen Erfahrungen, die uns noch näher zusammenbringen?
Ich würde mich freuen – ich war‘ schon immer mit-teilungs-freudig und werde mittlerweile auch immer besser darin, meine un-geteilte Aufmerksamkeit anderen, die reden, zu schenken.
P.s.: Seit heute bin ich überzeugt, dass die Abneigung vieler Menschen gegen Sport gar nicht darin liegt, dass sie sich nicht gerne bewegen, sondern tiefenpsychologisch darin begründet ist, dass sie – vermutlich im Sportunterricht – schon früh dazu gezwungen wurden, Entscheidungen (z.B. für eine Mannschaft) zu treffen, die sie nicht treffen wollten und bereut haben, oder für Übungen, mit denen sie sich selbst, ihren besonderen Fähigkeiten, entfremdet, also innerlich gespalten, wurden, weil ihnen ihr Körper persönliche Grenzen aufgezeigt hat, die sie – innerhalb ihres persönlichen Umfeldes, durch Vorbilder, Erziehung und gemachte Erfahrungen – nicht als Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, sondern als festgesetze Endpunkte wahrgenommen haben.
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Dank für das Foto, für das ich mich ziemlich schnell entscheiden konnte, gebührt Sandro Schuh (auf Unsplash)!
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