Die Ursachen unserer Volkskrankheiten und kaputten zwischenmenschlichen wie (außen-)politischen Beziehungen

und was Kreativität und fehlende Menschlichkeit, insbesondere unser Selbstwert- und Gruppenzugehörigkeitsgefühl, damit zu tun haben

Viele Menschen sind heute krank, weil sie nie gelernt oder vergessen haben, was es heißt, ein Mensch zu sein.

  • Die meisten von uns wissen oder glauben zu wissen, an welchem Ort sie geboren wurden und welche Staatsbürgerschaft sie damit übernommen oder zumindest heute haben.
  • Die meisten von uns wissen oder glauben zu wissen, welchen Familiennamen sie tragen und wie ihre Verwandten, Freunde und viele andere Menschen mit Vor- und Nachnamen heißen.
  • Die meisten von uns wissen oder glauben zu wissen, welche Wahlmöglichkeiten sie im Leben haben, weil andere sie ihnen erklärt haben oder sie aus ihren Erfahrungen gelernt haben, welche Wahl sie besser nicht noch ein zweites Mal treffen sollten.
  • Die meisten von uns wissen vermutlich auch oder glauben zu wissen, was sie im Leben schon alles gemacht haben oder was sie in ihrem weiteren Leben noch tun möchten.
  • Die meisten von uns behaupten, zu wissen, was gut und was schlecht für sie ist, worin sie gut sind und was sie gar nicht gut können oder was sie dürfen und müssen und was nicht.

Ich glaube, viele Menschen haben stattdessen keine Probleme damit, ihre Lieblingsfarbe, eine Lieblingsblume oder ein Lieblingstier, eine/n LieblingssportlerIn, -künsterln oder anderes Vorbild zu nennen; sie haben Vorlieben oder zumindest genaue Vorstellungen von dem, was sie gerne anziehen oder sonst in ihrem Leben mit sich herumtragen oder (an)sammeln, essen, oder wie sie ihren Tagesablauf planen oder wo und mit wem sie gerne ihre Freizeit verbringen oder zusammen leben möchten.
Die wenigsten wissen vermutlich, wie viel und was genau das über sie selbst aussagt.
Die wenigsten Menschen haben – auch wenn sie vielleicht vieles ahnen – eine genaue Vorstellung davon,

  • warum sie sind, wie sie sind;
  • warum sie tun, was sie tun;
  • warum sie denken oder glauben, was sie denken oder glauben;
  • warum sie mögen, was sie mögen;
  • warum sie manche Dinge befürchten, Situationen oder Menschen meiden und andere gezielt suchen oder unbewusst anziehen.

Die wenigsten Menschen, zumindest in den Völkern der westlichen Welt kennen sich in meinen Augen wirklich gut selbst.
Die wenigsten Menschen haben gelernt, sich selbst immer wieder kritisch zu hinterfragen und sich gleichzeitig auch immer wieder ehrliches Feedback von Außen zu holen; denn die meisten bekommen in unserem modernen Leben schon so viel Feedback – unterschiedlichste, positiv oder negativ bestärkende Informationen von außen, – dass kaum Zeit bleibt, es sinnvoll mit dem abzugleichen, was in ihrem Inneren passiert.
Dafür, dass sich dadurch über Jahre oder Jahrzehnte – wir Menschen sind von Natur aus nicht nur extrem anpassungs-, sondern auch lange leidensfähig – körperliche, geistige und seelische (Volks- oder Zivilisations-)Krankheitssymptome einschleichen, gibt es für mich verschiedenste Ursachen, z.B.:

  • herrschende, übereilt gebildete und verbreitete statt individuelle, durchdachte und selbstgebildete, eigene Meinungen;
  • zu viele Informationen und zu wenig Zeit für (oder dadurch auch Interesse an) Erklärungen;
  • der Mangel an Rücksicht, also Respekt, und Akzeptanz – vor allem für unterschiedliche menschliche Bedürfnisse;
  • die fehlende Hingabe der Menschen für das, was sie tun müssen oder gut können, und der übertriebene Fokus auf das, was sie stattdessen gerne tun würden, oder umgekehrt;
  • schlechte Angewohnheiten aufgrund von einseitiger Aufklärung;
  • ungesunde Routinen und einseitige – kontrolliert-geplante vs. spontane – Prioritätensetzung.

Den meisten Menschen fehlt dadurch in meinen Augen sowohl ihre innere Balance als auch eine gesunde Haltung, nicht nur ihres Körpers, sondern auch in Form eines echten, authentischen Selbstwertgefühls: Entweder über- oder unterschätzen Menschen sich und ihre eigenen Fähigkeiten generell – verstecken sie oder sogar komplett sich selbst lieber vor anderen bzw. profilieren sich gerne überall, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben – oder sie verschätzen sich bei einzelnen Talenten, so dass sie an einigen verzweifeln, in denen sie unbedingt noch besser werden wollen, während sie andere gar nicht wahrnehmen, um sie mehr zu nutzen.
Ihr Selbstbild, das Bild, das sie bewusst oder unbewusst nach außen tragen, entspricht oft nur wenig dem, was andere darin sehen, je nachdem, wie kritisch die es betrachten.
Wer ein sehr einseitiges Selbstbild hat – weil er andere oder sich selten ehrlich (hinter)fragt bzw. ehrliche Antworten erhält und annehmen kann, also sich zu wenig oder zu kritisch sieht, – wer sich selbst also nicht besonders gut kennt, hat automatisch auch wenig Menschenkenntnis, stattdessen häufig Vorurteile und lässt sich leicht vom Auftreten oder Aussehen anderer in die Irre leiten.
Was aber hat all das mit Kreativität zu tun?

Die Kreativität ist die Schaffenskraft der Menschen.
In ihr äußert sich das Bedürfnis der Menschen, sich mehr oder weniger – je nach Definition – künstlerisch auszudrücken, eigene Ideen umzusetzen.
Menschen brauchen, um als soziale Wesen ein gesundes Selbstwertgefühl und Glücksgefühle zu entwickeln, nicht nur kreative Freiräume und allein positives, sondern ehrliches, aber konstruktives Feedback auf das, was sie tun und damit bewusst oder unbewusst dabei (er)schaffen.
Kein soziales Wesen bleibt lange glücklich, wenn er/sie etwas nur für sich allein tut. Alleinstehenden und -lebenden Menschen dienen notfalls auch Tiere, eine einzelne Pflanze oder auch nur etwas, das Lebenszeichen wie Bewegung zeigt, das – wie elektronische Geräte – wenigstens Wärme und Licht abgibt oder – wie Puppen – annähernd wie ein Lebewesen aussieht, als SozialpartnerInnen, deren Rückmeldung das eigene Selbstbild mitbeeinflusst.
Die Menschen, die ihre Kreativität ganz unterdrücken, die sie also entweder dadurch verloren haben, dass ihnen schon früh eingeredet wurde, sie wären selbst gar nicht kreativ oder es gäbe nur eine/n große/n SchöpferIn im Universum, bzw. die immer wieder die Erfahrung machen, dass alle anderen immer die schöneren Kunstwerke schaffen, leiden in ihrem späteren Leben vermutlich besonders häufig unter ihrer vermeintlich fehlenden Wirkkraft und versuchen stattdessen auf andere Weise – also nicht damit, wer sie wirklich sind, sondern mit dem, was sie vorzuweisen haben und was sie besitzen – Eindruck zu schinden.

Im Prinzip besitzen wir Menschen, alle Menschen auf dieser Erde schon alles, was wir brauchen, alles ist längst da oder sogar im Überfluss vorhanden – materielle wie immaterielle Güter. Wir haben nur noch nicht verstanden, uns auf lokaler und globaler Ebene ausreichend miteinander verständigt, und darauf geeinigt, was davon wirklich wichtig ist, auf was wir also verzichten könnten und wie wir den Rest unserer Ressourcen – natürliche, körperliche, geistige und seelische – sinnvoll so verteilen, dass nicht einige dabei ausgebeutet werden und sich andere einseitig nur bei wenigen ansammeln, also immer möglichst viele auch etwas davon haben oder sich um sie kümmern (müssen).
Dazu bräuchten wir im Prinzip nicht einmal die Zeit, um möglichst umfassende Regeln festzulegen, detaillierte Anleitungen zu schreiben oder Verträge zu schließen und Gesetze in Stein zu meißeln. – Menschen mit gesundem Menschenverstand, die nicht nur reden, sondern sich auch zuhören können, würden leicht einsehen (müssen), wie – wenn Gegebenheiten und Möglichkeiten sowie die Bedürfnisse der Menschen und ihre Vorgeschichten und Vorlieben sowohl global als auch lokalen beachtet werden – eine gerechte Verteilung aller verfügbaren Ressourcen aussehen kann, damit Menschen gesund und glücklich leben könnten.
Gesunde und glückliche Menschen, die sich miteinander unterhalten (müssen), bauen automatisch ein gesundes Selbstvertrauen auf, das auf dem Vertrauen in andere Menschen beruht, so dass sie – wie in früheren Zeiten – ihre Abkommen allein mit Handschlag besiegeln könnten.
Ich vermute, dass ein Großteil unserer Volkskrankheiten allein dadurch verschwinden würden, dass Menschen keinen Papierkram mehr erledigen müssten, sondern stattdessen wieder mehr miteinander kommunizieren, also Verabredungen treffen und einhalten würden, um sich zu unterhalten – statt sich unterhalten zu lassen, – und  lebens-, nicht  nur überlebenswichtige, Dinge gemeinsam unternehmen würden – statt ihr Leben von Politik und Großunternehmen regieren zu lassen.

Aber das ist nur so eine Idee von mir …
Mein Alltag wird seit jeher bestimmt von kreativen „Gedankenspinnereien“, mit denen ich die wenigsten Menschen sofort überzeugen kann, sie in die Tat umzusetzen.
Allerdings habe ich gelernt, dass für manche Ideen einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um sie umzusetzen, und dass es sich lohnen kann zu warten. Also versuche ich mir das, was ich immer habe – auch wenn ich nicht weiß, wie viel insgesamt – nicht nur möglichst freischaffend-kreativ und ausschweifend, also einseitig zu meinem Vergnügen, zu gestalten, sondern dabei auch möglichst achtsam und besonnen – auf mich selbst, aber auch auf meine Mitmenschen und den Rest meiner Mitwelt, unsere Natur – zu bleiben, sie also sinnvoll einzuteilen: meine (Lebens-)Zeit.
Schön, dass Du als LeserIn auch ein kleiner Teil davon bist!
Ich hoffe, Du kannst mit meinen Ideen zum Leben, zu Glück, Gesundheit und Beziehungen etwas anfangen, um Deine/s früher oder später – falls Du das möchtest – zu bereichern oder anders zu verbessern!

 

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Dank für das Foto gebührt Maxime (auf Unsplash)!

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