Unsere Realität ist voller Prinzessinnen und Prinzen, Engel, Hexen, ZaubererInnen und Flüche – ohne dass sie jemand wahrnehmen muss

Aber Wunder können wir als Menschen nur bewirken – wenn wir an uns glauben und Menschen vertrauen, die uns Märchen ehrlich erzählen, also auch ihre Hintergründe kennen und uns erklären können, wie „es wirklich ist oder war“!

Es war einmal …

… ein Ich, das war immer wieder erstaunt darüber, hat sich also gewundert,

  • wie selbstsicher sich Menschen auf der einen Seite aufspielen können, die von dem, wovon sie reden, ganz offensichtlich keine Ahnung haben, weil sie sich überhaupt nicht damit auseinandergesetzt haben, sondern nur die Meinung anderer – „sauber“ wissenschaftlich begründet oder ohne jegliche Quellenangaben – wiedergeben, und
  • wie ängstlich-zurückhaltend sie sich an anderer Stelle verhalten, an der sie sich wirklich auskennen (könnten), weil sie viele eigene Erfahrungen dazu gesammelt haben.

Mich hat früher oft erstaunt, wie sicher sich Menschen ihrer Selbst sein konnten, ohne dass es aufgesetzt wirkte; wie selbstsicher sie über ihre Spiritualität oder ihr Schicksal und ihre Berufungen sprechen konnten oder wie sicher sie sich sein konnten, dass es „höhere Mächte„, also einen Gott oder eine Göttin, beide oder viele davon oder etwas anderes gibt, das über sie und alles andere wacht.
Ich bin mir sicher, ich bin vielen guten SchauspielerInnen, die sich darunter befanden, zum Opfer gefallen.
Aber ich bin heute überzeugt, dass viele davon selbst wirklich tief davon überzeugt sind und an das glauben, was sie sagen.

Mich macht traurig, wenn ich Menschen reden höre, die Meinungen, in erster Linie die Meinungen anderer, die sie übernommen haben, verbreiten; die wütend werden und andere Menschen verfluchen, nur weil diese dieselbe Meinung nicht in Gänze übernehmen wollen, sondern oft nur Anmerkungen und Ergänzungen dazu haben, ihnen im Prinzip also gar nicht völlig widersprechen .
Ich weiß aber, wie es ist, sich alleine mit dem eigenen Glauben, dem eigenen Weltbild, zu fühlen, das andere nicht zu verstehen scheinen.
Zum Glück habe ich immer wieder Menschen – meine persönlichen Engel – gefunden, die mich darin bestätigt haben, dass es gut ist, wie es ist, und dass es sich nicht lohnt, dagegen oder gegen andere Menschen, im Grunde gegen Dämonen zu kämpfen, die sich nicht besiegen, höchstens töten, lassen, solange sie selbst glauben, dass sie selbst Dämnen sind. Ich habe friedlichere Wege gefunden, – in der Meditation, in der Besinnung auf mich selbst, mein Selbst, vielleicht meine Seele – um zur Ruhe zu kommen, Ich weiß, dass ich niemandem böse sein muss, der/die meine Hoffnungen oder Erwartungen, (Zukunfts-)Träume und Wünsche nicht erfüllt.
Und ich gebe mir täglich Mühe, sie so zu formulieren, dass niemand sie persönlich nimmt – weil ich oft genug erfahren habe, wie groß die Egos vieler Menschen sind und wie klein ihr Herz und wie verletzlich ihr Glaube an sich selbst bzw. an das, was sie tun und sagen, was sie also für die Wahrheit halten.

Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens ihren Glauben, ihr Urvertrauen in andere und sich selbst, verloren.
Es gibt Menschen, die sind überzeugt, man solle Kindern keine Märchen mehr erzählen, die ihnen zu viel Angst machen.
Es gibt Menschen, – vermutlich die, die erst in ferne Welten reisen mussten, um zu sich selbst zu finden oder ihren inneren Dämonen zu entfliehen – die glauben, es sei wichtig und (über-)lebensnotwendig, gegen unsere Natur zu leben, also aufzuhören zu träumen, uns Fantasiewelten zu schaffen, und sattdessen nur noch in der realen Welt zu leben.
Die sogenannten „RealistInnen“ unter uns zerstören seit Langem unsere Erde und unser Leben – weil sie nicht verstanden oder vermutlich eher vergessen haben oder wollen, dass alles Leben auch eine Seele hat, die zerstört werden kann und genährt werden muss.
Glauben Menschen tatsächlich, es gäbe im Leben keine „übernatürlichen“ Gefahren, „Bösewichte„, Verführungen u.ä., vor denen schon Kinder gewarnt werden sollten? Wie erklären Eltern ihren Kindern heute die Welt? Sind sie zu fantasielos geworden, Symbole zu verstehen und zu erklären, weil die Welt gleichzeitig immer diabolischer, teuflischer und grausamer zu werden scheint?

Es ist eine Welt voller ÄrztInnen oder TherapeutInnen, die Menschen im Grunde nur mit ihren gelernten, stumpfsinnig antrainierten, Methoden behandeln und ihnen ihre persönlichen, einstudierten Meinungen aufdrücken oder tief einpflanzen wollen statt ihnen bei ihren Problemen zu helfen.
(Vermutlich sind viele mittlerweile so verzweifelt darüber, dass sie beseelten Menschen mit ihrer rein mechanisch funktionierenden Vorgehensweise oft nicht weiterhelfen können, dass sie sich wünschen würden, es gäbe eine Impfung gegen die Seele, wie Rudolf Steiner sie sie sich schon vor etwa 100 Jahren ausgemalt hat.)

Es ist eine Welt voller PolitikerInnen, die überzeugt sind, sie alleine könnten für Ordnung sorgen und die Welt retten, und die bereit sind, dafür Menschenopfer zu bringen.

Es ist eine Welt voller JournalistInnen, die ihre persönlichen Geschichten erzählen, aber sie als objektive Informationen bezeichnen.

Es ist eine Welt voll von LehrerInnen und ErzieherInnen oder anderen Betreuungspersonen, denen nicht das Wohl ihrer Schützlinge am Herzen liegt, sondern der Lohn, den sie für ihre Arbeit bekommen und der auch allein darin liegen kann, dass sich andere am Ende eines Tages genauso unwohl fühlen wie sie selbst.

Es ist eine Welt, in der NaturliebhaberInnen und NaturschützerInnen leben, die uns Menschen für Schädlinge halten, die aus der Natur entfernt werden müssten, damit sich die Natur von ihnen erholen kann.

Und es gibt in dieser Welt IdealistInnen, die glauben, sie könnten Maschinen oder Heilmittel entwickeln, die es uns abnehmen könnten, unser Leben und unsere Gesundheit oder die Natur selbst zu schützen.

Ich weiß nicht, woher dieser Aberglaube kommt. Ich weiß nicht, wer Menschen diesen Irrsinn, entweder durch Halbwissen oder gezieltes Lügen in den Kopf gesetzt hat. Ich weiß nicht, wann die Menschen den Bezug zu sich selbst, zu ihrem tiefsten Inneren, ihrer Seele, verloren haben und stattdessen ihr Ego übermäßig lieben gelernt haben. Ich weiß nicht, ob das im Laufe der Geschichte „einfach so passiert“ ist oder ob sich die Menschen in ihrem Streben nach Freiheit gewünscht haben, dass das passiert – weil sie sich sonst zu schutzlos ausgeliefert gefühlt hätten. Denn wer zu viel Angst und kein Vertrauen in sich und das Leben, die Natur oder andere Menschen hat, wählt nicht die Freiheit.
Ich weiß heute, dass es Menschen gibt, die das ausnutzen und davon profitieren; die damit ihr Geld verdienen und sich ihre Stellungen und Machtpositionen sichern.
Ich weiß, weil ich weiß, also am eigenen Leib nachvollziehen kann, wie unsere menschliche Psyche „funktioniert“, dass freiheitsliebende, aber ängstliche Menschen sich von ihnen bzw. von ihrem eigenen Ego, ihren egoistischen Wünschen, leicht einfangen lassen.
Und ich bin ziemlich sicher, dass sie sich, also auch wir alle uns, nur daraus befreien können, wenn wir uns eingestehen, dass wir alleine Nichts sind, dass wir alleine keine Bedeutung in dieser Welt haben.
Geschichte(n) schreiben und Wunder vollbringen könn(t)en wir nur zusammen, im Kleinen, aber auch global – wenn nicht nur wir selbst, sondern auch alle anderen daran glauben, dass wir das könn(t)en.
Ich bin Lebenswissenschaftlerin, ich habe mich über Jahrzehnte intensiv mit meinem und dem Leben anderer auseinandergesetzt, und ich bin überzeugt, dass wir alle Wunder bewirken können, wenn wir das wollen und daran glauben.
Glaubst Du mir das?
Du musst mir nicht glauben; aber lass Dich bitte wenigstens nicht länger von Menschen mit egoistischen Absichten verführen – glaub‘ lieber an Dich selbst, an das, was Dich schon als kleines Kind ausgemacht hat, auch wenn das vielleicht niemand wahrgenommen hat. Vielleicht ist Dir nur nicht bewusst, wie viele Menschen Du selbst schon verzaubert hast – im positiven Sinne?
Hör‘ auf, Dich über andere oder Dinge zu wundern – finde lieber heraus, warum sie Dich erstaunen oder verwirren; werde lieber selbst ZaubererIn.
Hör‘ besser sofort auf, andere zu verfluchen – denn irgendjemand wird immer wissen, wie man Flüche umkehrt und zurückleitet.
Es gibt Schutzengel und gute Feen oder Elfen, aber auch mehr Hexen und Zauberer auf dieser Welt, als Dir vielleicht lieb ist.
Zum Glück sind es im Grunde aber alle nur Menschen …
Ich habe deshalb die Hoffnung, dass wir irgendwann auch alle zusammen ein neues Märchen schreiben, statt uns immer wieder die alten erzählen lassen oder miterleben zu müssen, in denen nur aus Gier gefressen wird oder jemand verhungern muss, während andere sich die Bäuche vollschlagen; Prinzessinen von alleine wieder aufwachen können statt auf ihre Retter warten zu müssen oder Stiefmütter sich liebevoll um Kinder kümmern, als wären es ihre eigenen.
So unrealistisch finde ich das nämlich gar nicht; nur mühsam.

P.s.: Dass sich Menschen weltweit fast alle gleichzeitig ein Horrormärchen erzählen lassen, Menschen in Deutschland in Massen auf (politische) Propaganda hereinfallen und ungeprüft mitmachen oder weitertragen würden, hätte ich bis vor einem Jahr noch nicht für möglich gehalten. Mittlerweile weiß ich, dass es davon in unserer Geschichte schon mehrere, zumindest Versuche, gab, die nur nicht die aktelle Tragweite erreicht haben, weil ein paar wenige, denen Narrative, also das, was erzählt wurde, komisch vorkamen, und die sogar Hinweise darauf gesammelt hatten, dass Lügengeschichten erzählt wurden, als VerschwörungstheoretikerInnen und SpinnerInnen im Gegensatz zu den sogenannten glaubwürdigen MärchenerzählerInnen wenig Gehör fanden.
Ich persönlich liebe es, Menschen zuzuhören, die – trotz aller Dramatik – geduldig und immer wieder versuchen, erwachsenen Menschen zu erklären, dass ihnen mit übertrieben inszenierten Bildern und Berichten oder sehr willkürlich berechneten oder dargestellten Zahlen sowie mit enorm guten DarstellerInnen, z.B.  der „dunklen Propheten“- oder „Hofnarr“- und „HeilsbringerInnen“-Rollen eine Geschichte erzählt wurde und immer noch wird, die wenig mit unserer Realität zu tun hat.
Mir fehlt dazu noch die Geduld; aber ich arbeite daran. Ich weiß, dass es oft nicht genügt, „nur“ zu verstehen, worum es geht. Wir brauchen Details, Szenen, die uns persönlich berühren und wenigstens den Ausblick auf ein Happy End. – Vielleicht werde ich, wenn ich ein bisschen mehr übe, ja irgendwann noch professionelle Geschichtenerzählerin? Erzählt habe ich ja schon immer viel und gerne. Nur gleichzeitg dabei schauspielen konnte ich noch nie gut; ich zeige mich am liebsten, wie ich selbst bin, und sage das, was ich denke, nicht unbedingt das, was andere gerne von mir hören würden.

 

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Dank für das Foto gebührt photo-nic.co.uk nic (auf Unsplash)!

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