Innere Kinder an die Macht!
Schluss mit den Erwachsenen- und Machtspielchen!
Wir kommen mit allem Wissen, das wir für unser Überleben brauchen, auf die Welt – wir können uns als Kinder nur noch nicht selbst ernähren oder vor Gefahren in Sicherheit bringen.
Dazu brauchen wir die Hilfe und Unterstützung von Eltern oder anderen Erwachsenen.
Gleichzeitig werden wir dummerweise blauäugig geboren: in dem blinden Glauben bzw. Vertrauen, dass diejenigen, die schon vor uns da waren, sinnvolle Erfahrungen gesammelt haben müss(t)en, aus denen wir lernen können. Die meisten Erwachsenen verhalten sich Kindern gegenüber genauso: Als wüssten sie Bescheid. Als wüssten sie, was los ist in der Welt; welche Gefahren es gibt und welche Möglichkeiten. Was „geht“ und was „eben so ist und nicht geändert werden kann“.
Die einen glauben das länger oder sogar ihr Leben lang, die anderen ziemlich bald nicht mehr.
Die einen sehen in der Welt nur die Dinge, die ihnen bestätigen, was andere ihnen sagen; andere sehen genau das Gegenteil, die Gegenstücke, die Yangs zu den Yins, und beide Gruppen fragen sich, wie die anderen so blind sein können für die Welt.
Wenige Menschen, aber zum Glück immer mehr, erkennen oder ahnen zumindest das „große Ganze“.
Sie verstehen, wie die Welt funktioniert: wie sie von denen beherrscht wird, die anderen entweder Angst und/oder Versprechungen machen – die vielleicht sogar vorgeben, „garantieren“ zu können, sie selbst zu schützen und/oder zu belohnen, wenn nur alle ihren Vorgaben gehorsam und genau folgen.
Wenn nicht eintritt, worauf sie vielleicht sogar einen Eid geschworen haben, wenn „Pläne“ schief gehen, sind meistens die Menschen selbst „Schuld“; selten werden von „ExpertInnen“ und anderen „BesserwisserInnen“ die eigenen Prognosen und Prophezeiungen in Frage gestellt.
Viele Erwachsene erkennen – genauso wenig wie Kinder – wann ihnen nur etwas vorgespielt wird und wann etwas real ist.
Dabei ist es so einfach zu verstehen: Die Realität findet immer nur im Augenblick statt. Realität kann nie prophezeit werden; deshalb haben wir auch nur sie – aber nie die Zukunft – zu 100 Prozent in unserer eigenen Hand.
Kinder hören auf zu spielen, wenn sie keine Lust mehr haben.
Kinder wissen, was gut oder schlecht für sie ist. Sie haben Mut, es herauszufinden, sind in wirklich gefährlichen Situationen vermutlich selten so übermütig oder leichtsinnig wie Eltern vermuten (oder haben achtsamere natürliche „Schutzengel“ als die meisten denken würden!), tragen aber tapfer Verantwortung, wenn sie es doch mal waren, und sie spielen nicht freiwillig Opfer.
Allerdings werden sie in vielen Kulturen (v-)erzogen; größere Kinder oder Erwachsenen „bringen ihnen bei“, sie müssten unangenehme oder schmerzhafte Situationen nur aushalten, dann würde hinterher alles wieder gut sein oder werden, nur noch ein bisschen abwarten … Kinder „lernen“ dadurch, dass man im Leben oft grundlos leiden muss, um dafür entschädigt zu werden; dass man Opfer bringen, Vorauszahlungen leisten oder Schäden und Verluste erleiden, erst einmal etwas investieren muss, um hinterher belohnt zu werden.
Wieso lässt Du Dir das als Erwachsener vielleicht immer noch erzählen – von PolitikerInnen, ÄrztInnen oder anderen HeilsversprecherInnen, VersicherungsvertreterInnen, VerkäuferInnen oder anderen Menschen, die damit ihren Lebensunterhalt, Geld, verdienen, also vom Leid anderer Menschen oder von deren Betrug leben?
Hast Du in der Schule des Lebens nicht „richtig“ aufgepasst; zugehört; genug gelesen? Interessiert Dich das nicht?
Weißt Du nicht, wer Du bist; woher Du kommst, dass Deine Ursprünge in der Natur liegen; was Du kannst, was Dir also von Natur aus mitgegeben wurde; wie Du Deine Sinne und Fähigkeiten „richtig“, sinnvoll und kreativ – für Dich und andere, also unser aller Gemeinwohl – nutzen kannst, und was Du (immer noch) nicht gelernt hast?
Geh‘ doch – vor allem wenn Du nicht so weiter machen möchtest wie bisher – mal zurück, suche mal in Deiner Vergwangenheit, so lange, bis Du etwas findest. Hab‘ den Mut, mal nicht mehr nur an die Zukunft, sondern vor allem an Deine Lebenserfahrungen zu denken, auch wenn die nicht immer nur schön waren.
Nur wenn Du Dich genau daran erinnerst, was Du nicht mehr willst in Deinem Leben und was Du dafür gerne jeden Tag hättest, könnte die Welt tatsächlich irgendwann für alle Spaß machen: Ich habe den Eindruck, Kinder – zumindest die, die nicht allzu streng erzogen werden – sind noch viel achtsamer, dass alle, auch die, die sich erst nicht trauen, auch mal an die Reihe kommen, dass niemand vergessen oder übersehen wird. Viele, vielleicht ursprünglich sogar alle Kinder sagen anderen sehr deutlich, wenn ihnen etwas zu weit geht; Kinder bringen sich auch ohne Zutun Erwachsener gegenseitig Respekt bei und können sich viel schneller wieder gegenseitig verzeihen als die meisten Erwachsenen; sie finden leicht kreative, aus biologischer Sicht offensichtlich auch schwarmintelligente, Kompromisse, vor allem, wenn sich andere nicht zu sehr in ihr bereits begonnenes Spiel einmischen, sondern einfach beteiligen wollen.
Wir müssen nicht den Kleinsten und Schwächsten (oder den Ärmsten) oder unseren ursprünglichen inneren Kindern die alleinige Macht geben, um alle glücklicher und friedlicher zu leben; aber wenn wir nicht endlich mehr Widerstand gegen die Größten und Mächtigsten (die heute meist nicht nur die Einfluss-Reichsten sind) oder unsere verzogenen und verletzten kleinen Egos leisten, dann werden die es – wie schon oft – irgendwann so weit treiben, dass nicht nur einer heult.
P.s.: Es ist eine Sache, nicht zu verstehen, wenn jemand unfaire Spielregeln vorgibt und verpricht, dass trotzdem niemandem etwas geschieht, dass niemandem geschadet wird, wenn sich nur alle daran halten. Es ist eine andere, immer noch weiter mitzumachen, nur weil man selbst ein paar Schlupflöcher für sich entdeckt hat, während immer mehr andere immer weniger Spaß daran haben, anfangen, darunter zu leiden oder sogar dabei zu sterben.
P.p.s.: Ich weiß, dass nicht jede/r wie ich das Glück hat, jemandem ins Haus zu flattern, dessen großes Vorbild Peter Pan war; aber ich weiß, dass es nicht nur Fantasie, sondern auch viel Kraft kostet, die eigenen Kindheits-Erinnerungs-Puzzlestücke überhaupt erst zum eigenen, einstigen (Vor-)Bild zusammenzusetzen, das im Jetzt betrachtet Sinn ergibt.
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Dank für das Foto gebührt dem- oder derjenigen, der oder die es gemacht und mir hinterlassen hat – ich müsste nachfragen!
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