Empfinde ich Liebe für die Natur und habe ich Respekt vor dem Leben und anderen Lebewesen?

Halte inne zur Selbstreflexion und zur ganz persönlichen, eigenverantwortlichen Beantwortung

Was weiß ich eigentlich über das Leben, das mir von Natur aus geschenkt wurde?
Wie viele Menschen, Tiere, Pflanzen, Pilze, (Mikro-)Organismen oder Organe (er-)kenne ich – nach ihrem Aussehen, ihren Besonderheiten, ihrer Rolle in unserem Ökosystem Erde oder sogar mit Namen?

Sehe ich sowohl meine Einzigartigkeit als auch die aller anderen Lebewesen als etwas Positives oder Negatives? Sehe ich sie überhaupt? Oder sehe ich vor allem die, die so oder auch nicht so sind, wie ich sie gerne hätte: Die

  • mir keine Angst machen oder Unwohlsein verursachen, z.B. mit ihrem Aussehen;
  • meine Meinung nicht nur akzeptieren, sondern mir auch keine Gegenargumente dazu liefern;
  • mir also nichts sagen, was ich gar nicht hören will, oder
  • mir Dinge zeigen, die ich gar nicht sehen will, und die
  • auch nur genau das tun, was ich auch tun würde?

Wie oft nehme ich mich selbst wirklich wahr, auch die Teile, die „einwandfrei funktionieren“, also nicht nur die, die schmerzen oder mir nicht gefallen? Kenne ich meine „echten“, natürlichen Bedürfnisse, also die, nach deren Befriedigung ich mich gut fühle und kein schlechtes Gewissen habe?
Behandle ich mit Respekt, was mir von der Natur mitgegeben wurde, und weiß, was mein Körper, mein Geist und meine Seele brauchen bzw. nicht dauerhaft aushalten, wenn sie gesund bleiben sollen?

Kann ich re-spektieren, also mit gutem Gewissen zurück-blicken, mir selbst oder anderen noch in die Augen schauen, auch wenn ich weiß, dass ich nicht immer in meinem Leben respekt- und liebevoll mit mir oder diesen anderen umgegangen bin; oder schaue ich dort lieber nicht so richtig hin?
Werden oder wurden dafür, dass ich so leben kann, wie ich möchte, dass ich Teil einer bestimmten Gemeinschaft sein will oder wollte, andere Lebewesen benutzt, verlacht oder ausgebeutet und vielleicht sogar getötet, weil sie sich nicht so wehren können bzw. konnten, wie ich das tun würde?
Setze ich mich dafür ein, das zu ändern, oder rede ich mir lieber ein, dass das nicht zu ändern ist?

Gehe ich liebe- oder respektvoll mit all meinen Mitmenschen um, lästere also weder über die, die ich als „unter meiner Würde“ ansehe, und rede vor allem mit denen, denen ich auf Augenhöhe begegnen oder zu denen ich aufschauen kann?
Sehe ich anderen Menschen an, wenn es Ihnen gut oder schlecht geht, und frage sie auch immer wieder danach – selbst wenn ich weiß, dass sie bisher nie ehrlich darüber reden wollten, oder habe ich mir abgewöhnt zu fragen, weil mir die Antworten nicht gefallen könnten?
Könnte ich mich selbst erst einmal danach fragen, warum ich mit manchen Antworten nicht „gut“, also wenig respekt- oder liebevoll umgehen kann?
Würde es sich nicht lohnen zu lernen, wie man nicht nur respekt- und liebevoll agieren, sondern auch reagieren kann – ohne sich also hinterher für die eigenen Worte entschuldigen zu müssen?

Erkenne ich eigentlich die Menschen, die mich wirklich respektieren und lieben, oder glaube ich dass, das nur diejenigen tun, die mir immer sagen, was ich hören will, die mich also nie traurig oder wütend machen?
Verwechsle ich Liebe und Respekt vielleicht mit Gehorsam, Einstimmigkeit und (Lebens-)Freude?

Ich weiß, dass „nur“, weil sich ein Großteil von Menschen einig darin ist, dass das „so sein muss“, immer wieder – seit jeher – Angst, (Fremden-)Feindlichkeit, Hass und Tod in der Welt verbreitet werden.
Mit Liebe zum Leben und Respekt davor, dass es nicht nur uns selbst einfach so geschenkt wurde, hat das in meinen Augen nichts zu tun.
Aber das ist nur das, was ich mir dazu überlegt habe und verantworten kann.

P.s.: Ich bin auch überzeugt, dass Liebe nicht immer offensichtlich ist, sondern vor allem das eigene Herz oder ein Feinsinn, ein Gefühl oder Gespür, unterscheiden kann, ob Liebe und Respekt nur mit schönen Worten und guten Taten gespielt, also im Prinzip geheuchelt oder tatsächlich echt sind. Liebe ist nicht nur auf die guten Zeiten beschränkt.

P.p.s.: Ich muss nur selbst aufpassen, dass ich nicht den Respekt, den in meinen Augen, jeder Mensch verdient, vor den Menschen verliere, die sich ihre (Macht-)Stellung auf Kosten anderer Menschen „erarbeitet“, mit Geld dafür bezahlt oder sich selbst als Mensch nur dafür verkauft haben.

P.p.p.s.: Was ich für Menschen empfinden soll, die keine Reue kennen, obwohl – wie vor ein paar Jahrzehnten – in ihrem Namen Verbrechen gegen die Menschheit begangen wurden, sie nur nicht die „ausführenden Organe“ waren, das kann ich momentan (noch) nicht genau sagen, weil mir – meines Wissens – noch keine/r davon persönlich begegnet ist. Ich befürchte nur, viele ihrer Kinder und Enkelkinder führen lieber – gehorsam – die Familiengeschichte fort als sie umzuschreiben. Ich hoffe, ihnen begegnet echter Respekt und die Liebe, bevor ich das vielleicht einmal tue.

 

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Dank für das Foto gebührt Tim Mossholder (auf Unsplash)!
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