insbesondere für (noch-)Nicht-StaatsdienerInnen

Vielleicht geht es Dir ja wie mir: Du hast nicht erst im letzten Jahr öfters an Deinem gesunden Menschenverstand gezweifelt, also daran, dass doch nicht „stimmen“, rechtens oder gerecht sein kann, was in unserer Welt oder auch in unserem Land, das sich als „Rechtsstaat“ bezeichnet, geschieht.
Dank der Corona-Maßnahmen verstehe zumindest ich jetzt immer mehr, „wie der Hase läuft“, wie es also sein kann, dass Menschen, die „einfach nur“ ihre Ruhe haben und sich an alle Regeln halten wollen, zu Gehilfen in einem Unrechtsstaat werden: nämlich aus Angst, Ordnungswidrigkeiten zu begehen oder gegen – von wem und aus welchen Gründen auch immer – aufgestellte Regeln zu verstoßen, aber auch aus Unkenntnis der Zusammenhänge oder ihrer eigenen Möglichkeiten  – ohne dass sie also tatsächlich Unrecht tun wollten.
Niemand bringt uns bei, wie wir uns umfassend informieren und recherchieren können, bis wir sicher sind, dass wir alles wissen, was wichtig für uns ist. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen sogar das eigene Denken im Abgleich mit – guten oder unguten – Bauchgefühlen ganz aufgegeben haben und sich lieber blind darauf verlassen, was andere Menschen sagen, selbst wenn sie die nicht einmal persönlich kennen.
Noch weniger lernen wir von unseren Eltern, LehrerInnen oder PolitikerInnen, aber auch nicht vom Zeitunglesen oder im Fernsehprogramm, wie wir für unsere Gesundheit sorgen oder für sie und unsere persönlichen Freiheitsrechte einstehen können.
Wir wissen einfach noch nicht, was zu tun ist, wenn RegierungsbeamtInnen zu DiktatorInnen werden und sich eine Vielzahl von Menschen der „Mittäterschaft“ bei Verbrechen gegen unsere Grund- oder Menschenrechte schuldig macht.
Aber wir könnten uns den öffentlichen Dienst zum Vorbild nehmen und davon lernen:

Dort wurde Angestellten antrainiert, (sich) – vor allem, wenn der- oder diejenige mit einem Anliegen oder einer Frage ein/e Hilfsbedürftige/r oder „Untergebene/r“ ist – immer zuerst zu fragen „Bin ich eigentlich dafür zuständig?“ oder möglichst schnell festzustellen „Dafür bin ich gar nicht zuständig!“. Wer öfters mit öffentlichen Ämtern zu tun hat, weiß, dass es – je nach Problem oder Fragestellung – sich manchmal mehr lohnt, aufzugeben und die eigene Zeit sinnvoller zu verbringen, bevor man tatsächlich an der „richtigen“ Stelle angekommen sein könnte. Zwar sieht es ganz anders aus, wenn „Anordnungen von oben“ kommen; aber wer ein bisschen Mut fasst – vor allem wenn es darum geht, in die persönlichen Freiheitsrechte anderer Menschen einzugreifen – könnte zuerst einmal die Frage stellen „Ist das wirklich meine Aufgabe?“, „Steht das in meinem Arbeitsvertrag?“, „Ist das überhaupt richtig und rechtens?“.

Seit fast einem Jahr fühlen sich auf einmal eine Physikerin und ein Bankkaufmann nicht nur für unser Gesundheitssystem, das seit Jahren zu bestimmten Zeiten und in vielen Bereichen überlastet ist, sondern für die Obhut unserer persönlichen Gesundheit bzw. von Risikogruppen zuständig, die wir auf einmal in unserem Alltag schützen sollen.

Darf ich jetzt auch RaucherInnen ihre Zigarette aus der Hand schlagen, übergewichtigen Menschen ihr Schnitzel vom Teller?
Muss ich Menschen, die nach meiner gesundheitswissenschaftlichen Beurteilung zu Risikogruppen gehören jetzt nicht eigentlich ihre Masken von Gesicht reißen, weil ich doch dafür zuständig bin, dass sie nicht mit Viren in Berührung kommen können?
Wer beurteilt gerade und in Zukunft, was gesund und was ungesund für uns und andere ist; was wir aus gesundheitllichen Gründen alles machen dürfen und was nicht?

Nicht-MedizinerInnen, ja zum Teil nicht einmal WissenschaftlerInnen, verbieten uns gerade, Menschen zu treffen, die wir für unser Glück, also auch unsere Gesundheitsvorsorge brauchen; unserer Arbeit nachzugehen, die uns die Möglichkeit gibt, gesundes Essen kaufen zu gehen; ja sogar, uns sportlich zu betätigen, und verordnen uns Gesichtsmasken, ohne uns allen vorher die Möglichkeit zu bieten, uns ärztlich untersuchen zu lassen – ohne also abzuklären, ob denn die Befolgung ihrer politischer Maßnahmen unserer Gesundheit nicht eher schaden als dass sie ihr nützen würden.

Mich macht so einiges nachdenklich in den letzten Monaten …

  • Seit wann tragen andere Menschen die Verantwortung für meine Gesundheit?
  • Seit wann darf ich das nicht mehr selbst tun bzw. muss sogar meine Atemwege schädigen, indem ich durch eine Maske atmen soll? Seit wann gibt es keinen guten Grund mehr, unvermummt, -verhüllt oder -maskiert das Haus zu verlassen?
  • Seit wann bin ich dafür verantwortlich, dass andere Menschen – durch ihren ungesunden Lebensstil, durch Vernachlässigung von Gesundheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz, durch einseitige Ernährung, durch Rauchen, Alkoholismus, fehlende oder zu exzessive Bewegung – vorerkrankt sind und jetzt zu Risikogruppen gehören, deren Schutz unser gesellschaftliches Leben zerstört?
  • Seit wann kümmert sich unsere Regierung, die uns weder vor IndustrielobbyistInnen, noch vor Umweltgiften und -zerstörung schützt, um unsere Gesundheit oder die von Kindern, die zudem noch gar nicht absehen können, welche Folgeschäden politische „Hygiene-Verordnungen“ haben können, und die Erwachsenen vertrauen (müssen), dass sie sie schützen
  • Seit wann muss man in diesem Land etwas (wieder) nur noch verordnen statt sich rückversichern zu müssen, dass man das auch darf, also den „ausführenden Organen“ gewährleistet und Berechtigungen ausstellt, dass sie nicht für Schäden aufkommen müssen, die sie mit dem, was sie tun und durchsetzen, anrichten.
  • Seit wann steht in Arbeitsverträgen „KundInnen/BesucherInnen auf Masken ansprechen“ oder „Kinder in der Schule Masken aufzwängen“?
  • Wieso fragen sich so wenige Menschen, ob sie zu dem, was sie gerade tun, überhaupt das Recht, unser Grundgesetz, auf ihrer Seite haben? Wieso vertrauen sie PolitikerInnen, die eine Machtstellung genießen, also ganz offensichtlich nichts von demokratischen Entscheidungen halten?
  • Wieso merken so wenige Menschen, dass sie sich willkürlich, nur „auf Befehl von oben“, ermächtigen, Verantwortung für die Gesundheit, also auch für die Schädigung der Gesundheit anderer Menschen zu übernehmen?
  • Wieso sehen kaum Menschen die Parallele zu dem, was vor knapp 100 Jahren in diesem Land wahrscheinlich genauso „harmlos“ begonnen hat?

Ich habe meine Antworten und Wege, damit umzugehen, längst gefunden.
Aber: Hast Du auch schon darüber nachgedacht? Oder hältst Du Dich schon für schlau genug, wenn Du einfach heimlich nicht alles mitmachst, was Dir andere verordnen, weil es Dir zu unverständlich ist und dadurch zu willkürlich erscheint?

P.s.: Lass‘ mich gerne wissen, zu welchen Schlüssen Du kommst, welche weiteren Fragen Du Dir gestellt hast oder was Du vielleicht mit Deinem neuen Wissen anfangen willst! Ich habe viele Menschen um mich, die zwar schon genug eigene Ideen haben, aber statt auf Herdentrieb auf Schwarmintelligenz zählen: die sich also über jede/n neue/n „AnhängerIn“ freuen, der/die nicht weiterhin einfach nur unserem Staat dienen, sondern ausprobieren möchte, ob er/sie sich als eigenständig denkender Mensch ernst genug genommen fühlt, um sich diesem Schwarm hin und wieder oder sogar dauerhaft anschließen zu wollen.

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Dank für das Foto gebührt Paolo Mandica (auf Unsplash)!