Vom gesunden Menschenverstand

Wenn wir uns selbst mit Unsinn zu schützen versuchen

Unser menschliches Gehirn ist dazu gemacht, uns zu helfen, in dieser Welt nicht nur zu überleben, sondern auch möglichst gut und glücklich zu leben.
Es dient unserem Selbstschutz und unserer Selbstsicherheit.
Und deshalb ist es auch ein so guter Lügner.

Deshalb belügen wir uns leicht selbst damit, unsere Lebensumstände nicht verursacht zu haben oder nichts daran ändern zu können – weil es schmerzfreier und einfacher ist, als den Ursachen auf den Grund zu gehen und wenigstens dafür zu sorgen, dass nachfolgende Generationen nicht mehr mit denselben Problemen zu kämpfen haben.
Deshalb „lieben“ Kinder auch lange Zeit Eltern, die sie misshandeln. oder Erwachsene ihre Lebenspartner – weil es ungefährlicher ist als sich gegen sie zu wehren.
Deshalb gibt es das Stockholm-Syndrom.
Deshalb „hassen“ viele Menschen andere, die ihnen etwas angetan haben – weil es unangenehmer ist und verletzend sein kann, sich einzugestehen, das man sich vielleicht hätte wehren können.

Deshalb, weil unser Gehirn von Natur dafür sorgen soll, dass wir ehrlich miteinander, aber auch vor allem mit uns selbst, authentisch, sind, werden Menschen, deren Leben auf Lügen aufgebaut ist, mit der Zeit oft krank. Wenn der „gesunde Menschenverstand“ zu sehr aus seiner Balance gerät, verzweifeln wir oder drehen durch.
Manche Menschen belügen sich ihr Leben lang lieber immer wieder selbst anstatt sich Hilfe dabei zu suchen, ein ehrliches Leben zu führen.
Ich verstehe heute die Geschichten von Menschen, die auf ihrem Sterbebett noch so einiges loswerden, beichten wollten.
Ich verstehe nur nicht, dass sie das nicht schon früher getan haben.
Ich verstehe heute auch nicht mehr, kann aber nachvollziehen, warum es so ist, dass so wenig darüber bekannt ist, also gesprochen wird, wie leicht, also widerstandslos, sich gutgläubige Menschen in unserer Vergangenheit von Ideologien anderer – vor allem von politischen, religiösen oder als „Wissenschaft“ getarnten – haben „verleiten“ und steuern lassen.

Ich befürchte, wenn wir nichts aus unserer Geschichte gelernt haben und die Menschen nicht nur vernünftiger, sondern gleichzeitig auch mutiger geworden sind, dass die wenigsten Menschen darüber nachdenken wollen und irgendwann auch offen darüber sprechen werden, dass sie sich haben weismachen lassen,

  • wir könnten die Verbreitung von Viren in der Natur bzw. in unserem menschlichen Alltag aufhalten oder
  • der einzige Schutz vor den neuesten, aktuellen Coronaviren (mit denen wir bisher jedes Jahr ohne politische Maßnahmen gelebt haben) wäre eine Impfung, mit denen unser Körper genetisch manipuliert wird (denn es ist eine genetische Manipulation, auch wenn sich die Genveränderung nicht vererben sollte!),
  • wir könnten andere Menschen vor uns selbst schützen, wenn wir uns einfach eine Maske aufsetzen, ohne dabei strengste Hygieneregeln beachten zu müssen,
  • wir würden Menschenleben retten, während Selbstmorde zunehmen, mehr Menschen – vor allem Kinder und hilfsbedürftige Menschen – verhungern oder pflegebedürftige Menschen „weggesperrt“ und isoliert werden.

Man muss nicht immer gleich über alles reden, und manchmal ist es wichtiger, erst einmal etwas zu tun: Unterstützung bei Menschen suchen, die nicht lange diskutieren, sondern möglichst schnell handeln wollen.
Wenn das aber über Jahrzehnte so gemacht wird, landen wir irgendwann wieder da, wo wir angefangen haben oder gerade angelangt sind – in einer Welt, wo eigentlich alle schon lange an ihrem gesunden Menschenverstand zweifeln müssten.

Demokratie funktioniert – genauso wie Gerechtigkeit und Frieden auf der Welt – nur, wenn Menschen mitdenken und mitreden wollen.
Freie Demokratien funktionieren nur mit Menschen, die an den gesunden Menschenverstand glauben.
Menschen, die Autoritäten mehr vertrauen als ihrem eigenen, gesunden Menschenverstand, sind die Menschen, die widerstandslos zulassen, dass AlleinherrscherInnen die Macht übernehmen können.

Ich persönlich habe extrem viel Vertrauen in die menschliche Vernunftfähigkeit; ich bin überzeugt, dass jede/r einzelne mit Informationen, mit dem, was er/sie sieht und hört, mit dem, was er/sie vermutet oder fühlt, so in Einklang bringen kann, um daraus sinnvolle Handlungen für sich und die Mitwelt abzuleiten.
Ich verstehe heute aber auch, welch leichtes Spiel FaschistInnen – also autoritäre, selbstherrliche und demokratiefeindliche IdealistInnen, IdeologInnen oder DogmatikerInnen, in der Vergangenheit hatten, die Macht in einem ganzen Land zu übernehmen; wenn sie dazu nur ein paar, heute grundrechtswidrige, Verordnungen erlassen mussten, gegen die sich aus Angst niemand gewehrt hat, gegen die sich aus Gutgläubigkeit oder Bequemlichkeit zu wenige Menschen verbündet haben, um Widerstand zu leisten.

Großartige DenkerInnen, die die Gefahren für ein Leben der Menschen in demokratischer Freiheit mit ihrem gesunden Menschenverstand erkannt haben – die „Banalität“ hinter grausamen Handlungen von Regimen, wie Hannah Arendt es mal genannt hat – , haben dafür gesorgt, dass sich jeder Mensch in diesem Land heute auf unser Grundgesetz berufen kann, wenn er/sie sich „vom Staat“ ungerecht behandelt fühlt:

  • wir könnten uns, jede/r einzelne von uns könnte sich, gegen unrechtmäßige Verordnungen wehren, die Gesetzen untergeordnet sind,
  • wir könnten wissenschaftliche Ergebnisse, also Beweise einfordern für das, was politisch durchgesetzt wird, müssten uns nicht auf die „Prognosen“ von „ExpertInnen“ verlassen – auf Hochrechnungen mit Hilfe von KI, also von Algorithmen, die Menschen aufgrund ihrer persönlichen Annahmen Programmierungen zugrunde legen, oder auf ideologie-gefärbten Prophezeiungen.

Wer das noch nicht wusste – wer auch noch nicht wusste, dass niemand in diesem Land eine Gefahr für die Gesundheit anderer Menschen darstellt, nur weil er/sie keine Maske trägt oder Abstände nicht einhält; wer noch nicht wusste, dass niemand Bußgelder zahlen oder seine Unschuld beweisen muss, sondern von denen, die Verordnungen erlassen, eine Beweislast einfordern kann dafür, dass man angeblich andere Menschen gefährdet hat – nun, der/die weiß es jetzt.
Ich würde mir wirklich wünschen, dass mehr Menschen den Mut hätten, sich auf ihren gesunden, angstfreien Menschenverstand verlassen, um sich – wie gerade in  Weimar geschehen, wo ein Freispruch hinsichtlich des Verstoßes gegen die Kontaktbeschränkung erzielt wurde – zu wehren gegen das, was uns PolitikerInnen ohne jegliche wissenschaftliche Grundlage, also „einfach nur“ – wie es Frau Merkel bei einer der letzten Pressekonferenzen, die ich teilweise mitverfolgt habe, auch zugibt – politisch, das bedeutet willkürlich, verordnen.

Denn wer hält die Maßnahmen tatsächlich für sinnvoll bzw. fühlt sich durch sie geschützt? Warum sollten sich dann andere, warum überhaupt irgendjemand, geschützt fühlen oder tatsächlich geschützt werden?
Denkt doch mal nach, liebe Mitmenschen!
Vielleicht hat am Wochenende ja der eine oder die andere Zeit dazu.

P.s.: Auch für JournalistInnen – ein großes Dankeschön für seine Arbeit, nicht nur für den aktuellen Beitrag, an Boris Reitschuster – wäre es in meinen Augen höchste Zeit, sich dessen bewusst zu werden, was eigentlich ihre Aufgabe ist, was sie wissen können und was sie nur glauben, und welche Fragen sie vielleicht mal stellen sollten, damit auch ihr Verstand etwas hat, womit er arbeiten kann.

P.p.s. Ich weiß zwar nicht, ob mein Querdenken gesund ist, aber immer wenn ich Ideen habe und auf andere Menschen stoße, die darüber geforscht haben, freue ich mich – so wie über das Forschungsergebnis (wenn auch nicht darüber, dass offensichtlich kaum jemand schon etwas darauus gelernt hat …), dass nicht nur der übertriebene Einsatz von Antibiotika, sondern auch Hygienemaßnahem, also Desinfektionsmittel Antibiotika-Resistenzen fördern. Fragen sich nicht noch mehr Menschen, ob tatsächlich Viren und Bakterien bzw. Menschen, die sie in und auf sich tragen können, die eigentlichen GefährderInnen der eigenen bzw. der Gesundheit anderer Menschen sind?

P.p.p.s.: Die größten Lebenslügen werden wahrscheinlich immer wieder auf dem Gerüst der Lebenslügen anderer aufgebaut; und eine der größten ist für mich die, dass wir Menschen die Krone der Schöpfung – statt ein Teil von ihr – sein sollen und uns die Erde Untertan machen sollen – statt sie und all ihre, also auch unsere eigenen, Ressourcen zu schützen und wie ein wertvolles Geschenk zu betrachten, also liebevoll und nachhaltig, vernünftig, zu nutzen.

 

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Dank für das Foto gebührt Mark König (auf Unsplash), der mich damit auch auf den Dichter und Menschen Henrik Wergeland aufmerksam gemacht hat!

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