Über das Vergessen und Vergesslichkeit
Auf vergessliche Menschen nimmt man Rücksicht.
Oder man ist böse auf sie, weil sie Dinge vergessen, die einem selbst wichtig sind.
Kein Mensch kann an alles denken und sich an alles erinnern.
Vieles in ihrem Leben versuchen Menschen bewusst zu vergessen; obwohl sie wissen könnten, dass man nie absichtlich vergessen kann.
Trotzdem gerät mit der Zeit vieles in Vergessenheit, an das wir uns tagtäglich erinnern sollten, aus dem wir gelernt haben könnten.
Stattdessen wollen viele „nichts mehr davon hören“ und erinnern sich lieber nur einseitig an die „schönen alten Zeiten“.
Und dann wundern sie sich, wenn sie im Alter schwerhörig werden und es immer mehr Demenzkranke in unserer Gesellschaft gibt.
Gegen Vergesslichkeit hilft vor allem, sich erinnern zu wollen, also auch das Vertrauen, sich erinnern zu dürfen.
Niemand muss sich vorwerfen, etwas nicht zu wissen oder nicht gewusst zu haben.
Etwas nicht wissen oder von anderen hören zu wollen hat dagegen wenig mit dem (Selbst-)Bewusstsein oder dem eigenen Denk- und Erinnerungsvermögen zu tun.
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Dank für das Foto gebührt Daria Shatova (auf Unsplash)!
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