Zum Fest der Liebe 2020

(M)Eine Weihnachtsbotschaft („It leaves you, baby, if you don’t care for it“)

Wir sind dieses Jahr zum Fest der Liebe offiziell mehr oder weniger eingesperrt. Viele lassen sich einsperren aus Angst vor Strafen oder einem Coronavirus, das medial zum Killervirus aufgebauscht wurde und das mittlerweile für sie die einzige Gefahr für ihr oder unser aller Leben darzustellen scheint.

Leben ist für mich etwas anderes; zum Leben gehört für mich die ehrliche Liebe zu anderen Menschen. Zu diesem „Abenteuer“ gehört Mut und Vertrauen, nicht Angst und Aufregung. Liebe hat nichts mit Toleranz, Verpflichtungen oder Abhängigkeit zu tun, sondern mit Respekt, Freiheit und Freiwilligkeit (zusammen zu sein oder sich immer wieder neu zu begegnen).

Ich habe den traurigen Eindruck, viele Menschen wissen gar nicht (mehr), wie sich Liebe anfühlt; manche haben vielleicht sogar aufgegeben, an sie zu glauben.
Kein Wunder, wenn sie sie alleine zu Hause, im Fernsehen, im Radio oder Internet suchen; selbst wenn sie sie dort finden, wird sie sich mit diesen Medien alleine auf Dauer nicht erhalten lassen.
So einfach ist sie nicht; aber sie wird leicher, wenn man sie übt.
Liebe braucht Zeit, Geduld und Ausdauer dafür, sich gegenseitig Verständnis entgegenbringen zu können – vor allem im direkten Miteinander, wenn Menschen sich nah, wenn sie zusammmen sind und nicht nur Sehnsucht nach Nähe haben!
Sie kann viel, manchmal einseitig zu viel Kraft kosten, wenn sich Menschen zu weit voneinander entfernen, sich oder das Verständnis füreinander sowie die Bereitschaft zur (gewaltfreien) Kommunikation fehlt: sich aus mangelndem Selbstvertrauen ehrlich erklären zu wollen oder aus fehlendem Selbstverständnis erklären zu können.
Größer als die Liebe kann also die Angst vor Kommunikation oder Konfrontationen sein. Das Telefon, Skype, Facetime, Zoom, WhatsApp und co können die Kommunikation erleichtern oder dabei helfen, Konfrontationen zu vermeiden; aber sie werden nicht dabei helfen, Verständnis für Verhaltensweisen des Gegenübers zu entwickeln, die man nie zu Gesicht bekommt, also Liebe wachsen zu lassen oder am Leben zu erhalten.
Liebe lässt sich nicht einfordern oder allein mit Worten oder Geschenken erklären; es ist – alternativlos – liebevolles Verhalten und gegenseitiger (Rück-)Halt, mit dem sie sich beweisen lässt. Sie zeigt sich vor allem darin, wie Menschen miteinander – mit oder ohne Worte – kommunizieren, wenn sie zusammen: wie sie sich gegenseitig zu Wort kommen oder sie selbst sein lassen, und wie sie sich gegenseitig zuhören oder voneinander wissen (wollen), was die jeweils anderen eigentlich – vielleicht mit ihrem Schweigen – sagen wollen.
Liebe stirbt langsam zwischen Liebenden, wenn sie keine volle Verantwortung (mehr) füreinander übernehmen wollen oder können, wenn sie sich Erklärungen schuldig bleiben und meinen, nicht auf alles Antworten finden, nicht alles erklären zu müssen oder zu können.

Frohe Weihnachten wünsche ich all den Menschen, die sich wirklich „über alles“ lieben und die beständig daran arbeiten, ihre Liebe und ihre Verantwortung füreinander zu nähren oder sie zumindest so gut wie möglich zu erhalten!

P.s.: Frohe Weihnachten auch all denen, die einen willkürlich (von wem auch immer) festgelegten Tag als Christi Geburt feiern, weil sie eine ehrliche Beziehung zu ihm haben, also seinem Vorbild folgen oder ihm zumindest den Rücken stärken, also Liebe weitergeben, wollen und nicht nur um seinen Beistand beten.
Besinnliche Tage all den anderen, die glauben, sie müssten den Anlass nutzen, um anderen mit Geschenken ihre Liebe zu beweisen oder eine Freude zu machen, also nachzuholen, was sie sonst vernachlässigen.
Und erfolgreiche Tage all denen, die die letzten Tage des Jahres nutzen, um – materiell oder auch psychisch – auszumisten und loszulassen, aufzuarbeiten oder neuzuordnen und ein neues Jahr zu planen! Es gibt viel zu tun.

P.p.s.: Den Familien, die nur aus Pflichtgefühl oder Sehnsucht an Weihnachten immer wieder zusammenkommen, um sich zu streiten, wünsche ich, dass sie sich irgendwann bewusst werden, welche Verantwortung sie sich oft unbewusst, also unabsichtlich, gegenseitig auflasten oder auch abzunehmen versuchen, ohne zu verstehen, wann sie dabei die Grenzen des/der jeweils anderen übertreten.

 

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Dank für das Foto gebührt CHIRAG K on Unsplash!

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