Moderne Massenmenschhaltung

Oder nur ein riesiger Raum von Verständnislosigkeit?

Viele Menschen erinnern mich heute an die apathisch oder orientierungslos herumirrenden Gestalten mit leblosen oder verzweifelten Augen in „modernen“ Tiermastanlagen, in denen viel zu viele Individuen auf engem Raum gehalten werden, als dass sie sich gegenseitig in Ruhe kennenlernen könnten, als dass sie sich miteinander beschäftigen, voneinander lernen oder „Freunde“ werden könnten.
Sie wissen nicht mehr, was gut oder schlecht, richtig oder falsch für sie selbst ist, weil sie so viele (scheinbare) Widersprüchlichkeiten vor Augen haben, die sie nicht verstehen – weil sie gar keine Zeit haben, sich gar keine Zeit nehmen („können“ oder wollen), Verständnis füreinander zu entwickeln.
Verständnis bräuchte Zeit, Zeit, um sich zu verständigen, den eigenen Verstand (Beobachtungsgabe, Aufmerksamkeit sowie die eigene Intuition), einzusetzen, um sich anderen verständlich zu machen. Denn wir Menschen sind nicht alle gleich: wir benutzen vielleicht dieselbe Sprache und haben Worte für die Dinge, die wir wahrnehmen und tun können; aber wir sind alle Individuen mit unterschiedlichen subjektiven Wahrnehmungen, Erfahrungen, Beurteilungen und unseren Erklärungen dazu.
Wenn wir keine Zeit bekommen, uns gegenseitig erklären zu können, was wir meinen; wenn wir vorschnell meinen, schon alles verstanden zu haben, schaffen wir einen riesigen Raum für Missverständnisse, in dem sich kaum jemand mehr zurecht findet.

In unserer „zivilisierten“ Welt verschließen viele schon seit Jahrzehnten Augen und Ohren vor den Dingen, die sie nicht hören oder sehen wollen, z.B. wenn sie nicht wahrhaben wollen, dass sie sie entweder mitverursachen oder nicht so einfach ändern können. In unserer modernen, „entwickelten“ Welt verlernen wir immer mehr unser Menschsein, das, was uns als Lebewesen ausmacht: wir stumpfen ab bzw. lassen unsere Sinne verkümmern, verwickeln oder verkriechen uns im Leben immer mehr oder bleiben einfach stehen und warten darauf, dass andere uns sagen, was wir tun sollen.

Ich vermute, dass deshalb – weil sie gar nicht (mehr) wissen, dass sie sich auf ihre Augen und Ohren und ihre anderen Sinne sowie auf ihr Gewissen und Gefühl verlassen könnten, wenn sie sich zutrauen würden, sie zu nutzen – so viele und immer noch mehr Menschen denken, dass wir (immer mehr) Sicherheiten brauchen, dass irgendjemand die „Kontrolle übernehmen“ muss; dass es Chaos gibt, wenn „jede/r einfach tun würde, was er/sie wollte“.
Ich glaube, dass viele nicht verstanden haben, dass wir von Natur aus soziale Wesen sind, die sich gegenseitig, im Laufe ihrer Entwicklung beibringen könnten, wie wir uns als Menschen sinnvoll, zum eigenen Besten innerhalb der Gesellschaft, kontrollieren und koordininieren, wie wir kooperieren oder auch konkurrieren können – denn die Bezeichnung „Konkurrenz“ hat ursprünglich nichts damit zu tun, um die Wette zu laufen.
Ich bin überzeugt, wir könnten gesünder, glücklicher und friedlicher miteinander leben, wenn wir aufhören würden, uns von anderen überwachen und wie Objekte behandeln zu lassen, und stattdessen anfangen würden, wieder selbstverantwortlich(er) miteinander zu leben.

Allerdings müssten wir zuerst einmal damit aufhören, weiter einfach alles mitzumachen, was einige wenige vorgeben; weiter mitzubauen an der Welt, die wir uns als Menschheit selbst geschaffen haben, bzw. deren Aufbau wir stillschweigend geduldet oder sogar ehrfürchtig staunend begleitet haben; wir müssten uns weigern, uns unser Menschsein, unsere Freiheiten, unsere Seelen immer weiter von denen nehmen zu lassen, die (Welt-)Politik machen bzw. die unseren Regierungen vorgeben, was aktuell – alternativlos – getan werden „muss“.
Wir müssten wieder lernen – u.a. also die fragen, die es noch wissen – was es heißt zu leben (statt „uns erst eimal ein Leben aufzubauen“); wir müssten Kindern erlauben, sich entwickeln, also entfalten zu dürfen statt sie zu erziehen, also an ihnen zu zerren, bis sie so sind, wie es irgendjemand möchte; wir müssten friedlich Widerstand leisten gegen das, was uns nicht gut tun, womit wir uns schlecht anfühlen.
Wir müssten den Mut dazu aufbringen.

Aber eigentlich möchte sich ja niemand sagen lassen, was er/sie (tun oder lassen) müsste – und tut es widerwillig doch, sobald Strafen drohen.

„Besänftigen“ oder drüber hinweg „trösten“ lassen wir uns seit jeher von unterschiedlichster Propaganda (derjenigen, die Führungsrollen übernehmen wollen) wie „Solidarität zeigen“ (auch wenn sie erzwungen wird, also ehrlicherweise Gruppenzwang genannt werden müsste), „Ich will so bleiben, wie ich bin.“ (Bloß nichts hinterfragen oder dazu lernen!), „Da weiß man, was man hat“ (Auch wenn man selbst gar nicht erkennen kann, warum man das wissen könnte, müsste oder sollte), „Du, Papa, wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden.“ (…, damit ich auch als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft anerkannt werde) über „Kleider machen Leute („Kauft Euch was Schönes, Ordentliches“) und „Guten Freunden gibt man ein Küsschen (aber bloß ohne Körperkontakt!) bis „Wir müssen Deutschland am Hindukusch verteidigen“ (???) u.v.m. Wer davon genug hat, stellt sich einfach noch ein bisschen blinder und tauber oder flüchtet sich in Drogen oder andere geistige Ablenkungen und körperliche Vergnügen (bei denen noch Glückshormone ausgeschüttet werden), um all die Widersprüche und Lügen zu ertragen, die Menschen von sich geben, die behaupten, zu wissen, was gut für alle anderen, das Land und die Welt ist – während Hunger, Krankheiten, Krieg, Umweltzerstörung, also das Leid von Menschen, Tieren und allen anderen lebenden Organismen in der Welt aber nicht ab-, sondern zunehmen. Es war im Grunde absehbar, dass irgendwann Viren bzw. die Angst vor ihnen die Welt beherrschen würden.

Allerdings gibt es heute renommierte VirenforscherInnen (wie Frank Ryan oder Karin Mölling) oder ImmunologInnen und EpidemiologInnen, die ein völlig anderes Verständnis von Viren haben als die ExpertInnen, die unsere Politik mitbestimmen und ihr Geld mit Schutzmasken, Tests oder Impfstoffen verdienen. Verständigen, also zusammen an einen runden Tisch setzen, wollen sie sich nicht mit den anderen. Dann würde vielleicht offensichtlich werden, dass das, was man krampfhaft versucht, unter Kontrolle zu halten, gar nicht kontrolliert werden müsste.

Vorsichtshalber, weil sie sich selbst keine vernünftigen Entscheidungen zuzutrauen scheinen, verhalten sich die meisten Menschen aber bereitwillig wie Hühner in einer großen Schlachthalle: sie konzentrieren sich einfach nur noch auf die nächsten Nachbarn; schauen, ob die (heutzutage ja ohne Gesichtsmaske!) gefährlich aussehen oder was die machen – um sich zu schützen oder Gefahren vom Leib zu halten, während sie sich stur an Anweisungen „von oben“ halten, die ja die Sicherheit aller gewährleisten (sollen).
Menschen haben die Voraussetzung, ihre menschliche Vernunft, ihre Beobachtungsgabe sowie alle verfügbaren Informationen und ihre Intuition zu nutzen – die vermutlich längst allen sagt, dass gerade etwas im Gange ist, das nichts mit der eigenen Gesundheit oder Solidarität zu tun hat. Wir Menschen könnten anfangen, uns weitflächig vernetzen, Informationen aus erster Hand einzuholen und zu überprüfen, ob es für uns tatsächlich „zu gefährlich“ ist, nach draußen zu gehen. Wir Menschen könnten uns versprechen, uns gegenseitig den Rücken zu stärken und absprechen, dass wir, sobald jemand – vielleicht intuitiv – den „richtigen“ Augenblick erkennt und nutzt, um stillschweigend aus der Halle zu marschieren, einfach unauffällig, ohne großes Aufsehen mitzugehen.

Wir können aber auch warten, bis ein/e Hallenbetreiber/in entscheidet, dass es Zeit ist, auszusortieren, wer zukünftig welchem Zweck dienen kann, und dafür zu sorgen, dass niemand aus der Reihe tanzt, während jemand „mit gutem Beispiel“ vorangeht.
Gut sein, das wollen im Grunde alle Menschen.

Ich nehme also gerne in Kauf, dass es mir als Zeichen von Boshaftigkeit angelastet wird, wenn ich Kritik an der modernen Menschenhaltung äußere, wenn ich mich dem Tragen einer Mund-Nasen-Maske widersetze (und einfach darauf achte, Abstand zu Menschen mit Gesichtsmasken zu halten, die mir ohnehin Angst machen), wenn ich mich für den friedlichen und grundgesetzmäßigen Widerstand gegen willkürliche, also undemokratisch wissenschaftlich „diskutierte“ Grundlagen für die meisten Coronamaßnahmen stark mache, für die sich die Mehrheit der Menschen – anscheinend – demokratisch entschieden hat.
Zumindest widerspricht dem kaum jemand.
Oder ich habe diejenigen, die es nicht tun, bisher nur falsch verstanden …

 

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Dank für das Foto gebührt Jorge Fernández Salas (auf Unsplash)!
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