Bewusstsein – nicht nur gegenüber möglichen Gefahren – kann nur mit Eigeninitiative erlernt werden
Worte wie „Seiet wachsam!“ oder „Erwachet“ können auch Menschen predigen, die selbst tief schlafen oder zumindest die Augen so fest geschlossen halten, dass es scheint, als würden sie das tun
Vor drei Tagen habe ich seit Langem wieder jemanden in einen Gottesdienst begleitet.
Mir ist schnell bewusst geworden, warum ich mein Heil nie in einer Kirche gesucht bzw. gefunden habe: Ich sehe einfach zu viele Widersprüche zwischen dem, was gepredigt wird, und dem, was die gläubigen Menschen anscheinend hören (wollen) und daraus für ihr Tun ableiten, also wie sie sich verhalten – zwischen den weisen, oft sehr schönen Worten und den Taten bzw. dem Leben, das die Gläubigen führen.
Es ist für mich widersinnig, Maßlosigkeit als Sünde zu predigen, während man selbst ein Leben in Hülle und Fülle führt.
Es ist widersinnig, Nachhaltigkeit von anderen zu fordern, während man selbst einseitig zu viel/zu wenig konsumiert
Es ist widersinnig, Mörder als „böse Menschen“ anzuprangern, während man andere Menschen für den eigenen Gaumengenuss oder zum Erhalt der eigenen Versorgung mit Ressourcen (also mit Kriegsführung) töten lässt.
Es ist widersinnig, unehrlich oder unmenschlich erwirtschaftetes Geld (z.B. mit Nahrungsmittelspekulationen oder Investitionen in die Rüstungs- oder sonstige gewalttätigen Industrien) in humanitäre Hilfsprojekte zu spenden.
Es ist widersinnig, andere Menschen für „schlechte Taten“ anzuprangern und zu denunzieren, während die eigenen streng behütet werden müssen, also auf keinen Fall öffentlich ausgesprochen werden dürfen.
„Der/Die werfe den ersten Stein …“ oder so ähnlich, meine ich mich zu erinnern. Ich habe die Bibel leider noch nie ganz gelesen; aber weil sie bzw. Textauszüge aus ihr mir im Leben schon oft begegnet sind, halte ich sie für eine besonders außergewöhnliche Schrift, in der – auch aus meiner naturwissenschaftlichen Sicht – eigentlich alles über das Leben und die Welt steht, vom Natürlichen bis zum Übernatürlichen, was wir für ein friedliches und nachhaltiges Miteinander als Menschen zu wissen bräuchten.
Ich weiß, dass es nicht schön ist, sich der eigenen Schwächen bewusst zu werden.
Ich weiß, wie schwer es Menschen fällt, zuerst auf sich selbst statt darauf zu achten, was andere tun oder sagen.
Ich weiß heute, dass mir viele Menschen, die mich in meinem Leben wütend oder verzweifelt gemacht haben, im Prinzip nur einen Spiegel vorgehalten haben.
Ich weiß, dass ich nicht denken darf, dass ich irgendetwas im Leben besser mache als andere.
Aber ich sehe, dass wir dringend alle zusammen so einiges – wieder oder endlich mal – besser machen müssten in dieser Welt!
Wir werden nur nie damit vorankommen, solange sich nicht alle trauen, sich zu dem zu bekennen, was sie sich bisher nicht eingestehen bzw. zugeben wollten – nämlich, dass wir alle, vor allem aus Unwissen, Angst, Wut oder Verzweiflung, Dinge tun, die wir nie tun würden, wenn wir uns Zeit nehmen und mehr Informationen einholen würden/könnten, bevor wir handeln.
Wir weden nie friedlich gemeinsam weiterkommen und mehr Bewusstsein entwicklen können, wenn wir weiter versuchen, nur die Umstände oder nur das Verhalten von anderen zu ändern, während wir selbst im Großen und ganzen einfach so weiter machen können wie bisher.
Wir haben uns selbst alle zusammen eingebrockt, dass die Welt heute ist, wie sie ist!
Es ist in meinen Augen eine traurige (Lebens-)Zeitverschwendung, auf einen „Erlöser aller Sünden“ (der nach meinem Verständnis nur der eigene Tod sein kann) zu warten; und es ist ein aussichtsloses Unterfangen, zu versprechen, aus eigener Kraft nur noch Gutes zu tun (vor allem, wenn man es für „eine gute Tat“ hält, einfach „böse“ Menschen zu denunzieren oder sich ganz von ihnen fernzuhalten).
Es ist längst klar, dass Geduld haben, Glauben und Hoffen nicht genug sind, um die Welt besser zu machen.
Ich sehe, dass das für keine/n einzelnen genug ist, um Körper und Seele gesund und glücklich zu halten.
Längst ist klar, was wir tun könnten: uns zunächst einmal darüber bewusst werden, was wir eigentlich tun, uns also (gegenseitig) die Augen öffnen, um uns dann darüber zu informieren, was dringend zum Stillstand gebracht, abgeschafft oder was langsam verändert werden müsste und was dagegen zurückgeholt werden und bleiben dürfte, damit etwas so werden kann, wie wir es uns vorstellen.
Das ist keine leichte Aufgabe, vor allem weil wir modernen Menschen uns oft gar nicht mehr richtig zuhören, weil wir verlernt haben, (uns selbst) Fragen zu stellen, bevor wir sie uns selbst meistens schon beantworten.
Viele, selbst gottesgläubige Menschen, verlassen sich gerne auf weltliche Anordnungen von oben, für die sie keine Verantwortung übernehmen müssen, statt selbstständig zu denken, sich „ganz oben“ ihren geistigen Rat zu holen, also gemäß eigenem Wissen und Gewissen, d.h. mündig zu handeln.
Bewusstsein ist ein Lernprozess, und wir brauchen Erfahrungen, nicht nur Worte, um etwas zu lernen.
Wer sich nicht traut, dabei auch zu scheitern, wird nie Freude am Lernen entwickeln.
Wer Angst hat, sich beim Lernen zu sehr zu verändern und sich selbst untreu zu werden, weiß vielleicht nur noch nicht, dass eine innere Entwicklung lebenslang möglich ist und niemand Authentizität dadurch verliert, dass sich vielleicht ein äußeres Bild verändert.
Und wer denkt, Menschen verändern sich irgendwann nicht mehr, erkennt Veränderungen vielleicht nur nicht, weil er/sie sehr im eigenen unveränderlichen Denken oder Glauben verhaftet ist.
Ich denke, dass viele Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften ihre „Schäfchen“ ähnlich unter Kontrolle halten, ihnen das eigene Denken und die Verantwortung für ihr Leben abnehmen wie Regierungen: Indem sie ihnen einreden, dass sie gar keinen Einfluss und keine Möglichkeiten hätten, selbst bzw. auf lokaler Ebene gemeinsam etwas in der Welt zu verändern.
Es ist ein bewährtes „Geschäftsmodell“, von dem immer ein paar Menschen profitieren; umso mehr, wenn ihnen nicht bewusst ist, wie sehr sie sich selbst davon steuern lassen, wenn sie gar nicht wissen, dass sie ein freies, selbstbestimmtes Leben führen könnten.
Ich glaube, dass Menschen zusammen enorm viel mehr erreichen und die Welt zu einem schöneren Ort machen könnten, wenn sie sich nicht nur auf Erden von oben, von menschlichen Vorgesetzten, sondern vor allem von ganz oben, von dem, woran sie glauben, steuern lassen würden. Ich glaube, die Welt wäre ein besserer Ort, wenn Menschen den schwereren Weg gehen und lernen müssten, sich (wieder) gegenseitig zu vertrauen, statt sich von ein paar „vertrauenswürdigen“ Menschen vorgeben zu lassen, was sicher und was gefährlich ist.
Ich weiß nicht, ob jemand meine wissenschaftliche Meinung für vertrauenswürdig hält; aber nach allem, was ich ausgiebig studiert habe
- sind die Modelle der Übertragungswege von Coronaviren genauso unsicher wie die von Grippeviren.
- kann die Grippe für vorerkrankte Menschen genauso tödlich enden wie CoViD-19.
- ist es „gefährlicher“, sich einem Menschen mit einer Maske zu nähern, der sie schon stunden-oder tagelang trägt (weil sie einen idealen Nährboden für Bakterien, Viren und Pilze bietet), als Menschen ohne Maske, die keine Krankheitssymptome zeigen.
- ist es mindestens genauso „gefährlich“, sich einem Menschen zu nähern, der/die versucht, mit einer Spezial-Maske, die nur die Einatemluft, aber nicht die Ausatemluft filtert, seine/ihre eigene Gesundheit schützen, wie einem Menschen ohne Maske zu begegnen -, vor allem, wenn man sich in Sicherheit wiegt und keine Mindestabstände einhält.
- macht es einfach keinen Unterschied, es ist genauso sicher oder gefährlich, sich Menschen mit oder ohne Maske zu nähern.
Und es wird auch in alle Zukunft nicht sicherer oder gefährlicher werden, weil es auch bisher noch nie entweder sicher oder gefährlich war. Es wird immer so sicher oder gefährlich sein, wie wir es am eigenen Leib schon erfahren haben oder glauben bzw. uns einreden lassen.
Die Gefahr, die von Viren oder anderen Menschen, die unzählige unsichtbare Viren beherbergen, ausgeht, wird aber mit Sicherheit immer kleiner, umso öfters wir den Mut aufbringen, uns ihnen zu nähern.
Religionsgemeinschaften, die einst dazu dienten, den Menschen ihre Angst zu nehmen, stehen wie schon wiederholt in unserer Geschichte wieder auf Seiten derjenigen, die Angst verbreiten: Sie lassen gerade nicht mehr zu, dass sich viel mehr als eine Handvoll Menschen in ihren Räumlichkeiten begegnen. Gläubige haben nur noch mit Gesichtsmasken, die vor nicht allzu langer Zeit noch selbst angsteinflößend waren, keine Angst mehr voreinander. Menschen, die Gleichberechtigung predigen, erheben sich so über andere, dass sie sie nicht mehr selbst die Verantwortung für ihre Gesundheit, aber die Verantwortung für die (gesundheitlichen) Auswirkungen ihrer verordneten Maßnahmen alleine tragen lassen. Menschen, die sich für aufgeklärt halten, halten es für unnötig, sich über die Gefahren des Maskentragens in Relation zu ihrem Nutzen aufklären zu lassen, nur um nicht zugeben zu müssen, dass sie mit mehr Informationen mittlerweile vielleicht anders handeln würden.
Die alten Widersprüche. Der alte Starrsinn. Der alte Unwille zur Weiterentwicklung.
Dabei wäre doch im Prinzip nur kreative Zusammenarbeit und etwas Fantasie nötig, um alles, was bisher gelehrt wurde und was in den alten Büchern steht, bewusst umzuschreiben und an die aktuellen, modernen Verhältnisse anzupassen, ohne an Authentizität einzubüßen.
Ich weiß, dass das eine ganze Weile dauern könnte, bis über alle Streitpunkte debattiert worden und sie demokratisch aus dem Weg geräumt worden wären …
Aber die Bibel wurde – vermutlich wie alle alten Bücher der verschiedensten Religionen – auch nicht in ein paar Wochen oder Monaten geschrieben.
Ich finde aber, es wäre längst an der Zeit – vielleicht ja sogar gemeinsam mit VertreterInnen aller Religionen – , eine neue Geschichte zu schreiben, eine Anleitung zum Bewusstsein, die uns immer wieder verdeutlicht, was gut und was eher nicht so gut läuft bzw. wie wir Dinge immer wieder in sinnvolle statt widersinnige Bahnen lenkenn.