DIE WÜRDE DES MODERNEN MENSCHEN. ODER WAS DAVON ÜBRIG IST. ODER JEMALS VORHANDEN WAR

UND WIE SIE HEUTE OFT SCHON VOR DER GEBURT EHER MIT FÜSSEN GETRETEN WIRD STATT UNANGETASTET ZU BLEIBEN, ALSO GESCHÜTZT ZU WERDEN

Der Begriff Würde hat mit „Wert“ oder „wertvoll sein“ zu tun. Sie war laut Brockhaus in den Achtzigern oder Neunzigern – angeblich noch – „die einem Menschen kraft seines inneren Werte zukommende Bedeutung; auch Bezeichnung für die dieser Bedeutung entsprechende achtungsfördernde – spannend, dass die heutige, digitale Rechtschreibprüfung dieses Wort nicht einmal zu kennen scheint … – Haltung.

Spannend finde ich außerdem, dass sie Staatenlosen, also freien Menschen ohne anerkannte Staatsbürgerschaft und Pass, anscheinend – zumindest laut Wikipedia, also leider nicht gut recherchiert und überprüft – nicht schon von Geburt an zugestanden wird, also nicht durch die Menschenrechte geschützt wird.

Mich wundert momentan nicht mehr, dass unser modernes, zivilisiertes Leben so gut wie gar nichts (mehr) mit Menschenwürde zu tun hat … zum Teil sogar schon, bevor es überhaupt erste Anzeichen von Leben zeigt:

Ich höre Menschen von noch nicht einmal gezeugten Kindern sprechen, deren Namen schon fest stehen und Leben geplant wird, bevor sie auch nur die Möglichkeit gehabt hätten, ihre äußeren, geschweige denn inneren Werte zu demonstrieren.

Ich sehe, wie Menschen termingerecht mit einem medizinischen Eingriff in diese Welt geholt werden, nicht wenn sie selbst – innerlich und äußerlich – dazu bereit sind und das durch Wehen signalisieren.
Ich weiß, wie entwürdigend es sich anfühlen kann, etwas nicht selbst zu schaffen und auf Hilfe angewiesen zu sein; umso mehr, wenn man überhaupt nicht um Hilfe gebeten hat (zum Glück kann ich mich nicht mehr bewusst an das Gefühl erinnern, das ich am ersten Tag meines Lebens vielleicht hatte, als mir bei meiner Geburt das Leben gerettet werden „musste“, weil ich mich selbst so sehr in meiner Nabelschnur verheddert hatte, dass ich mich damit fast erwürgt hätte …).

Ich beobachte, wie Menschen zulassen, dass ihre „inneren Werte“ mit „medizinischen Möglichkeitenentwürdigt werden, um sich zum Beispiel bei einem unerfüllten Wunsch nach eigenen Kindern „helfen“ zu lassen.

Ich sehe, wie Kinder kaum mehr als das wertvolle Wunder der Natur wahrgenommen werden, für das es Verantwortung zu übernehmen gilt: Wenn Eltern und auch eine Gesellschaft den inneren Werten von Kindern Bedeutung zugestehen würde, würde sie in erster Linie deren individuelles Wachstum, ihre persönliche Entwicklung und Potentialentfaltung (auch dieser Wort ist der digitalen Rechtschreibprüfung unbekannt …) fördern. Stattdessen müssen sie Heranwachsende immer am Außen orientieren, ihr Inneres in eine Welt einfügen, auf die sie selbst kaum Einfluss haben. Sie können sich nicht einmal allein auf Menschenrechte berufen, um ihren Namen oder ihre Staatsbürgerschaft formlos zu ändern.

Kinder „müssen“ in der Welt von heute sogar durch Gesetze „beschützt“ werden, dass viele Menschen völlig vergessen zu haben scheinen, wie viel Verantwortung sie selbst schon gerne tragen möchten und das – zumindest ist das mein Eindruck – vielfach auch könn(t)en – ohne davon mehr „geschädigt“ zu werden, als wenn alles über ihre Köpfe hinweg bestimmt wird.
In meinen Augen hat sich in unserer modernen Gesellschaft das Verständnis des Schutzes, nicht nur von Kindern, z.B. vor körperlicher Gewalt heute so sehr pervertiert, dass dadurch mehr seelische, innere Misshandlung betrieben wird, als Menschen vor äußerlicher, körperlicher Gewalt geschützt werden.

Umso behüteter einerseits oder strenger erzogen andererseits Kinder aufwachsen, umso höher ist vermutlich die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendwann versuchen werden, aus diesen Zwängen auszubrechen. Zu ihrem persönlichen Vor- oder Nachteil, je nachdem ob sie erkennen, dass ihre Menschenwürde nie ernst genommen oder sogar missachtet wurde.
Nur wenn sie erkennen, dass Menschenwürde in unserem täglichen Miteinander gesellschaftlichen „Zwängen“ zum Opfer gefallen ist, vor allem der Technologisierung der Welt, dem Fortschritt, der „Weiterentwicklung“, werden sie ihre Wut und Enttäuschung über die Menschen, die sie aufgezogen haben, nicht auf andere projizieren und die Entwürdigung von Menschen weiter vorantreiben.

Die natürliche Evolution hat einst dazu geführt, dass sich heute vermutlich jedes in Freiheit geborene Lebewesen seiner „Würde“ bewusst ist: seiner Verantwortung für sein eigenes Leben und die eigene Gesundheit sowie für seine Freiheit, die es zu verteidigen gilt. Nur Menschen „entwickeln“ sich schon seit Langem über dieses Bewusstsein, vielleicht auch in bewusster Ignoranz, hinaus „weiter“ (und ziehen unter anderem auch ihre Haustiere oder Nutzpflanzen dabei mit sich):

Ich kenne niemanden, der sich dagegen wehrt, dass nur ein paar wenige Menschen „Recht sprechen“ oder PolitikerInnen unter dem Einfluss großer Unternehmen Regeln und Gesetze für Menschen aufstellen dürfen, die sie nicht einmal persönlich kennen; dass Menschen Strafen gegen Vergehen verhängen dürfen, über die sie nicht einmal persönlich vorher aufklären müssen oder bei denen „überführte StraftäterInnen“ irgendein Mitspracherecht hätten; kaum jemand hinterfragt die Praxis, Menschen von ihrer Gemeinschaft isolieren, statt sie in sie hinein zu resozialisieren.

Menschen lassen sich extrem leicht ihre Würde nehmen; sie geben sie aus Angst sogar freiwillig an jemanden ab, der ihnen verspricht, sie zu schützen.

Wie naiv können Menschen gegenüber Menschen sein, denen sie niemals gegenüber stehen und direkt in die Augen schauen konnten?

Wieso sind so viele Menschen von so viel Angst beherrscht, dass sie ihre eigene, aber vor allem die Würde anderer Menschen komplett vergessen zu haben scheinen?

Es ist so sehr an der Zeit für viele Menschen, endlich aus ihrem menschenunwürdigen Schneckenhaus, das sich Alltag nennt, hervorzukriechen. Nicht nur der Würde anderer zu Liebe, sondern auch für das letzte bisschen Würde, auf das wir Deutschen uns in unserem Grundgesetz noch berufen dürfen. Wenn wir Menschen nicht bald gemeinsam für unsere Wurde aufstehen und einstehen, werden die, die geheuchelt haben, uns vor Gefahren schützen zu können oder zu müssen – PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen, JournalistInnen, JuristInnen, … die heute ja immer mehr nur die Spielfiguren großer Unternehmen sind, von denen sie wiederum korrumpiert werden – vermutlich irgendwann auch die Würde der letzten „Aufmüpfigen“ untergraben haben. Dass die als querdenkende VerschwörungstheoretikerInnen gar nicht selbst wissen können, was gut für sie oder alle ist, lassen sich ängstliche Menschen leider extrem leicht einreden – dadurch dass sie immer noch naiv an ihren Schutz durch einen vermeintlich demokratischen Rechtsstaat, durch ein vermeintlich an ihrer Gesundheit interessiertes Gesundheitssystem  oder durch vermeintlich objektiv und umfassend berichtende Medien glauben, .

Ich bleibe optimistisch, dass sich bald ihre inneren Werte zu Wort melden und ihnen offenbaren, welchen Beitrag sie selbst durch die eigene Angst oder Bequemlichkeit zum Verlust von Menschenwürde oder vor allem zur Missachtung von Menschenrechten beigetragen haben.

Täglich ist spürbar, wie sehr wir in unserem Leben immer mehr kontrolliert werden, wie wir immer weniger wählen können, selbst wenn wir wollten; und es wäre traurig, wenn es vielen Menschen erst in einem pflegebedürftigen Alter auffallen würde, wie wenig die Würde der Menschen in unserer modernen Welt zählt, die sie selbst stillschweigend mit aufgebaut haben, weil sie blind, ohne Berufung auf ihre Menschenwürde, geglaubt haben, sie müssten das, .

Aber es wäre auch nichts Neues, dass Menschen erst feststellen, dass etwas enorm wichtig war, nachdem sie es verloren haben.
Menschen, zu deren Verständnis von Würde es auch gehört, offen und ehrlich miteinander zu sprechen, hätten bzw. haben sie vermutlich sogar längst darauf aufmerksam gemacht – z.B. der Journalist Peter Frey oder unser ehemaliger Staatssekretär Willy Wimmer, nur zwei von derzeit unzählig vielen für unsere Demokratie, Freiheit, Frieden, (psychische) Gesundheit und damit für unser aller Menschenrechte und -würde engagierten Menschen.

Wo bleiben die, nicht nur aus unserer Musikszene, die sich bisher, vor „Corona“ so lautstark dafür eingesetzt haben?

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