EVOLUTION DER IDEOLOGIEN
NATUR- UND MENSCHENLIEBE ALS AUSWEG AUS DEM EWIGEN KREISLAUF DER GENERATIONENKONFLIKTE
Ich hatte heute eine Idee. Vielleicht war es auch eine als Idee getarnte Ideologie, also eine interessengeleitete Vorstellung? Ich hatte jedenfalls auf einmal dieses „Bild“ davon in meinem Kopf, warum sich zivilisierte Menschen immer wieder verfeinden und bekriegen, auch wenn es nicht um lebenswichtige Ressourcen geht.
Ich glaube, ich habe jetzt verstanden, warum sich immer wieder tiefe Gräben zwischen Menschen, vor allem zwischen Generationen auftun, obwohl vermutlich alle Eltern versuchen, den eigenen Kindern mit „gutem Beispiel“ voranzugehen und dabei so viel wie möglich von dem zu übermitteln, wovon sie selbst überzeugt sind.
Jede Generation oder jede Gesellschaft wächst in oder mit einer Ideologie, einer immateriellen (Seelen-)Welt auf, die Eltern ihren Kinder oder LehrerInnen ihren SchülerInnen „mit auf den Weg“ zu geben versuchen.
Für mich ist gerade – warum auch immer – ziemlich offensichtlich, das heißt, ich bin seit heute Morgen überzeugt, dass diese immaterielle, geistige Welt genau wie die materielle Welt, der Evolution, also Naturkräften, unterworfen ist. Ich weiß nicht, ob wir Menschen jemals imstande sein werden, die Ursachen für das Wirken der Natur, also auch die Evolution und das Leben, in seiner Gänze zu erfassen oder nachahmen zu können; es spielt aber gerade auch keine entscheidende Rolle für mich, diese neue Überzeugung deshalb in Zweifel zu ziehen. Wenn ich das Wirken der Natur beobachte und gegen meine Erfahrungen im Leben – mit Menschen, Tieren und Pflanzen – abwäge, ergeben meine Schlüsse daraus für mich den Sinn.
Für mich ist die Natur schon seit Langem nicht nur das Sichtbare, für mich hat die Natur eine Seele. Und wir Menschen sind Teil der Natur, unsere Seelen sind also eng mit ihr verknüpft.
Mir ist in meinem Leben schon oft aufgefallen, wie sich die Natur immer möglichst im Gleichgewicht hält, sogar Gewalt unter Menschen erzeugt immer Gegengewalt – das alte Yin- und Yang-Zeichen abstrahiert diese biologisch-ökologischen, aber vermutlich auch psychischen, spirituellen Zusammenhänge auf das Wesentlichste.
Ich beobachte außerdem seit Langem, wie Ökosysteme trotzdem immer wieder zusammenbrechen, wenn ihr natürliches Gleichgewicht zu sehr gestört wird und wie unter Menschen Kriege ausbrechen und ganze Zivilisationen zerstört werden, wenn Machtverhältnisse sich zu einseitig verlagern.
Wenn ein Ökosystem „gestorben“ ist, ist Platz für ein neues geschaffen worden. Wenn Länder zerbombt sind, lassen sie sich wieder neu aufbauen. Die Natur wird sich prinzipiell immer wieder regenerieren, wenn ihr Raum dafür gegeben wird, auch aus unmöglich erscheinenden Lagen.
Bei der Menschheit als kleinem Teil der Natur, nämlich einer einzigen Art, die nur viel zu viel Platz beansprucht, bezweifle ich das: Menschen haben sich im Laufe ihrer langen Evolutionsgeschichte an die Natur von heute angepasst ist, sie sind von ihr abhängig ist und können sich nicht so schnell an komplett neue Lebens-, vor allem vermutlich nicht an stark veränderte Ernährungsbedingungen anpassen.
Mutter Natur ist weiser als ich je vermutet hätte: Sie lässt niemanden ewig leben, der versucht, sie zu zerstören. Aber sie ist gleichzeitig seeeeehr nachsichtig oder geduldig, sie hat eben – im Gegensatz zu uns Menschen alle Zeit der Welt. Und trotzdem vergessen wir immer wieder, zum „richtigen“ Zeitpunkt mit dem Handeln anzufangen. Wir denken irrigerweise, wir hätten später noch Zeit für die wichtigen Dinge.
Zurück zur Evolution menschlicher Ideologien in Rahmen ihrer Bewusstseinsentwicklung: Ich hatte heute die Idee, dass in der Weltgeschichte immer wieder Bewusstseins– und gleichzeitig sichtbare Evolutionssprünge stattfinden konnten, sobald alle Lebewesen sich der Bedeutung eines stabilen Gleichgewichts auf der Erde bewusst waren, solange sich sozusagen alle an ein ungeschriebenes (Natur-)Gesetz hielten, sich gemeinsam weiter entwickeln zu wollen. Dann konnten alle auch gemeinsam wachsen: steigende Diversität, also Artenvielfalt, wurde dadurch möglich, dass das Bewusstsein, das bewusste Erleben aller, sich überall steigerte – durch die Bildung neuer komplexer Strukturen und damit verbunden oft auch in fortschreitender Gehirnentwicklung bei vielen Tieren.
Immer wenn sich Ideologien, die nicht dieser weltweiten, gemeinsamen Entwicklung dienten, durchsetzen und nur einseitiges Wachstum oder zu schiefe Machtverteilung fördern, steht die (Bewusstseins-)Evolution still. Werkzeuge oder technische „Errungenschaften“ erwecken den Anschein einer (geistigen, seelischen) Weiterentwicklung, obwohl die dann vermutlich eher gerade zum Stillstand gekommen war.
Ich bin sicher, dass Kinder deshalb mit einem „reinen Gewissen“, als unbeschriebene Blätter, in die Welt, in die Natur geboren: damit sie in der Lage sind, naturzerstörerische und menschenfeindliche Ideologien ihrer Eltern oder Zeitgenossen zu enttarnen und die natürliche Evolution, nicht die technische Weiterentwicklung, wieder voranzutreiben, sozusagen „zurück zur Natur“ zu finden.
Generationenkonflikte zeigen für mich in erster Linie auf, wie stark sich ein Teil der Menschen von der Natur entfremdet hat, aus persönlichen Interessen keine Rücksicht mehr auf sie nimmt; sie geben mir Hinweise darauf, wie stark ein ökologisches Gleichgewicht gestört ist, wie sehr sich das Natur-Bewusstsein gespalten hat und wie sehr andere Menschen, oft die nachfolgenden Generationen, versuchen, dahin zurückzukommen. Nicht immer gelingt das, oft landen sie im nächsten ideologischen Extrem, der Rückkehr zu den „guten, alten“ Verhältnissen, wo doch gemeinsam ganz neue Ziele anvisiert und Bedingungen geschaffen werden müssten, um im Sinne der Weiterentwicklung in und mit der Natur, im Sinne von Evolution zu handeln.
Ich fühle mich gerade zum ersten Mal in meinem Leben richtig stolz auf mir persönlich großteils unbekannte Menschen; ich bin stolz auf Deutsche, die in dem Land, in das ich hineingeboren wurde, gerade eine friedliche Freiheitsbewegung ins Leben gerufen haben, um sich gegen die Politik unseres Landes, in erster Linie die totalitär anmutenden Corona-Maßnahmen zu wehren, mit denen unser Staat eindeutig Grenzen des ihm zugedachten Kompetenzbereiches überschreitet. Es ist überwältigend zu beobachten, wie sich hier etwas mir ganz Neues entwickelt. Ich konnte vorher noch nie verstehen, wie man stolz auf ein Land sein kann, dass vielleicht ganz gut in der Welt dasteht, während viele Vorurteile, die den darin lebenden Deutschen „vorgeworfen“ werden und die in meinen Augen oft zutreffen, wenig schmeichelhaft sind.
Jedenfalls bin ich gerade stolz auf Menschen, ich habe Hochachtung vor Menschen, die beschlossen haben, ihre Wut über einen Unrechtsstaat, von dem wir alle uns gerade viel zu stillschweigend regieren lassen, zu kontrollieren und wie viele – in meinen Augen „große“ – Menschen vor ihnen einen friedlichen Weg des Widerstands zu gehen. Ich weiß, wie schwer das sein kann und wie viel Übung Selbstkontrolle das erfordert. Es macht mir Hoffnung, weil ich sehe, dass diese Menschen ihr Bewusstsein, vielleicht ja ihre Seele, so gut trainiert haben, dass es immer weitere Kreise zieht, sich fortpflanzt; und ich hoffe, dass sie sich nicht doch irgendwann wieder von der plumpen Aggressivität und Hetze in unseren Regierungen oder Medien anstecken und von ihrem Weg abbringen lassen.
Allerdings befürchte ich noch, dass die Wut in einem großen Teil der Bevölkerung, die sich bisher politischen sowie spirituellen Themen ziemlich verweigert hat und der Ideologie einer „Spaßgesellschaft“ in den 80er Jahren anheim gefallen ist, irgendwann unkontrolliert ausbrechen und den Frieden empfindlich stören könnte. Ich habe keine Ahnung, wie groß der Anteil dieser Menschen in unserer Gesellschaft überhaupt noch ist, aber ich sehe, dass BetreiberInnen unserer öffentlichen Medien großteils dazu zu gehören scheinen; denn die berichten wirklich gar nichts von der Friedensbewegung, die sich am Samstag in Berlin zusammengefunden hat und großartige SprecherInnen hatte.
Viele Menschen schließen sich, aus welchen Gründen auch immer, offensichtlich immer noch (gerne?) einer kriegerischen, menschenverachtenden Ideologie an, also ohne Berücksichtigung der Kollateral- und Folgeschäden, unter denen viele Menschen leiden. Menschen, die in erster Linie einer gewaltbereiten Ideologie folgen – wie die momentane „Ich muss mir selbst keine Gedanken machen, für Gesundheit sorgen kann nur unsere Politik und heilen kann nur unsere moderne Medizin bzw. Medikamentenforschung“ –, die erst zu Solid-arität aufrufen muss (s.u.), nehmen vor allem keine Rücksicht auf die wahren Bedürfnisse und die Entwicklung der jüngeren Generationen: aus biologischer Sicht wird deren physische und vielleicht auch psychische Gesundheit durch soziale Kontaktverbote und Maskenpflicht auf unabsehbare Zeit stark geschädigt. Aus medizinischer, kundenanzahlorientierter, also ökonomischer Sicht erweist sich das natürlich eher als vorteilhaft …
Ich habe Hoffnung, dass bald noch viel mehr Menschen der Unterdrückung müde sind und sich dieser friedlichen Widerstandsbewegung anschließen, sozusagen zivil ungehorsam werden, um die jahrzehntealten Ideologien (z.B. „Wohlstand für alle durch Marktwachstum“ oder „Ökonomie vor Umweltschutz und Menschenleben“) unserer Mächtigen endlich aus der Welt zu räumen, also zu beseitigen und Platz für neue zu machen. Ich möchte daran glauben, dass niemand in diesem Land für die Ideologien unserer PolitikerInnen einen Krieg gegen einen großen Teil der Bevölkerung, die für Menschenrechte und Frieden (vermutlich auch Natur- und Tierschutz) stehen, führen würde. Wenn ich mir manche Polizeieinsätze vom Wochenende in Berlin ansehe, zweifle ich aber ein bisschen, ob nicht doch Kampftruppen für solche Situationen ausgebildet wurden, ob es nicht doch noch viele Menschen gibt, die gut getarnten menschenfeindlichen Ideologien zum Opfer fallen.
Mein Vertrauen in die Natur lässt mich trotzdem jeden Tag gutgelaunt aufwachen: Ich bin sicher, dass wir entweder jetzt alle zusammen oder zumindest sehr bald, wenn große Teile der Welt zerstört und viele ihrer über lange Zeit aufgebauten Systeme zusammengebrochen sein werden, irgendeine der nächsten Generationen die Welt ganz neu aufbauen wird, oder der Zeitpunkt kommen wird, an dem der Homo sapiens eine ganz neue Chance für seine Evolution bekommt, weil er sich selbst ausgerottet hat.
Vielleicht gibt es noch viele andere Möglichkeiten, ich erforsche die Natur und das Leben lange genug, um heute eigentlich nichts mehr auszuschließen, weil ich weiß, welche Überraschungen sie jederzeit bereithalten können, obwohl so vieles vorher absehbar schien. Wir Menschen werden niemals die Komplexität des Lebens in der Natur völlig durchschauen und alles im Voraus berechnen können, davon bin ich überzeugt. Und ich hoffe sehr, dass die Menschen, die gerade noch versuchen, unsere Welt damit zu steuern, das auch irgendwann einsehen und damit aufhören, Gott spielen zu wollen, wenn sie damit doch nur die Geduld von Mutter Natur auf die Probe stellen bzw. ihre Wut herausfordern.
Ich sehe gerade tatsächlich die Chance, dass wir es als Menschheit gemeinsam schaffen können, die Bewusstseinsentwicklung, die gerade an vielen Stellen stattfindet, in der ganzen Welt zu verbreiten, also wieder einmal einen Sprung zu schaffen. Wenn die Aufmerksamkeit nicht zu vieler Menschen mit technischen oder anderen Spielereien abgelenkt ist, sehe ich die Chance für uns als Menschheit, dass wir auch den uralten Kreislauf der Generationen- und auch sonstiger menschengemachter Konflikte beenden und alle zusammen an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten können.
Wenn wir aber unsere Evolution weiterhin mehr oder weniger unbewusst von einigen wenigen Reichen und Mächtigen steuern lassen, weil geistige Weiterentwicklung und Eigeninitiative vielen zu anstrengend anmutet, ist für mich klar, dass irgendwann unsere (Mutter) Natur persönlich die Situation regeln und letztendlich doch alle, die nicht rechtzeitig freiwillig ihr Bewusstsein aktiviert haben, dazu zwingen wird.
P.s.: Die größte Chance für Eltern und Kinder dafür, ohne ideologisch begründete Generationenkonflikte gemeinsam alt zu werden, sehe ich heute darin, dass sich alle gemeinsam für die Natur und für ein friedliches Miteinander einsetzen, alte Ideologien wie „Das brauchen wir alles auch in unserem Haushalt, am besten kaufen wir für jeden ein eigenes“, „Viel hilft viel“, „Menschen brauchen tierische Lebensmittel für ihr eigenes Überleben“ oder „Es gibt dringendere Probleme als die Naturzerstörung und Artenschwund“ hinter uns lassen – auch wenn die neuen Weltvorstellungen vielen „modernen Menschen“ heute noch wie Ideologien von „Ökos“ vorkommen mögen.
P.s.: Gab es eigentlich jemals eine öffentliche Debatte über den ideologisch behafteten Begriff „solid-arisch“? Wenn Menschen zusammenhalten, weil sich jede/r als Teil einer bunten (Welt-)Bevölkerung aus diversen Jungen und Alten, Kranken und Gesunden, Armen und Reichen, Singles und Familien, … fühlt, braucht es keine Ideologie, die erst zu Solidarität aufrufen müsste. Für mich mutet dieser Aufruf, um bestimmte Bevölkerungsgruppen zu schützen, heute eher an einen Aufruf zur Volksverhetzung gegenüber „minderwertigen“ Bevölkerungsgruppen – wenn das „ari“ auf „arya“ (der Edle) zurückgeführt werden kann.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!