Eine neue Lebensweis- oder -torheit, je nach Perspektive
Die meisten Menschen tun sich offensichtlich trotz ihrer Intelligenz und ihrem Zugriff auf viele Erfahrungen in der Vergangenheit schwer damit, langfristig zu planen und nachhaltig zu leben, umfassend-ganzheitlich-systemisch orientiert statt einseitig ausgerichtet zu denken.
Vor allem Deutschland ist sehr erfolgreich darin, koste es, was es wolle, Alte und Kranke als seine schwächsten Glieder zu schützen (oder aber auch die mittlerweile maroden, umweltschädlichen, Ungleichheiten schaffenden Systeme, die vor allem diese „Risikogruppen“ mit viel Mühe geschaffen haben – u.a. unser Finanz- und Wirtschafts-, Bildungs- oder Gesundheitssystem – vor dem Zusammenbruch zu bewahren…); auch wenn die Gesundheit anderer sozialer Gruppen und vor allem jüngerer und der jüngsten Generationen langfristig dadurch geschädigt wird. Dass z.B. soziale Distanz, Medikamente und Impfungen kurzfristig dazu beitragen können, Leben zu verlängern, also Kranke und Alte länger vor dem Tod zu bewahren, ist wohl unumstritten. Die langfristigen, negativen bis katastrophalen Folgen von Isolation, Medikamentengaben und Impfungen könnten absehbar sein…
Aber wer will schon an die Probleme – gesundheitliche, wirtschaftliche, soziale, ökologische – von einzelnen, kleinen sozialen Randgruppen oder gar der Generation von morgen denken, wenn es heute genug eigene Probleme zu lösen gilt. Dass mit diesem Vorgehen gleichzeitig noch zusätzliche, neue, schwerwiegendere geschaffen werde, ja, das darf man doch nicht denjenigen vorwerfen, die damit die aktuell dringendsten Probleme zu lösen versuchen. Manchmal sind Entscheidungen einfach alternativlos.
Menschen, die in „ENTWEDER-ODER“ denken, werden es kaum schaffen, SOWOHL das eine ALS AUCH das andere zu berücksichtigen, also Kompromisse zu finden. Das würde ja vielleicht für einige auch viel zu lange dauern…
P.s.: Vernünftig ist es in meinen Augen nicht, alle Menschen, die zum großen Teil gar nicht vor einem Virus geschützt werden müssen bzw. wollen, zu zwingen, mit Masken herumzulaufen und Abstand zueinander zu halten. Vernünftig wäre es, erst einmal zu fragen, welche Menschen überhaupt geschützt werden wollen und diese dann individuell bestmöglich vor Ansteckung zu schützen und notfalls in geschützten Räumen zu versorgen.
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Thanks to remi skatulski for the photo on Unsplash
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